Dinslaken Mit Salti über die Seidenstraße

Dinslaken · Der Chinesische Nationalcircus gastierte in der Kathrin-Türks-Halle und bot auf der Bühne atemberaubende Artistik, Clownerie und Zauberkunst, eingebettet in die Geschichte einer Reise von Asien nach Europa.

 Biegsam auf der Bühne: Die Artirsten demonstrierten bei ihren Kunststücken eindrucksvolle Körberbeherrschung.

Biegsam auf der Bühne: Die Artirsten demonstrierten bei ihren Kunststücken eindrucksvolle Körberbeherrschung.

Foto: Martin Büttner

Als Touristen verkleidet laufen die Artisten des Chinesischen Nationalcircus durch die Publikumsreihen. Auf der Bühne angekommen, werden die Reisenden informiert, dass ihr Flug von Peking nach Berlin ausfällt. Enttäuschung macht sich breit. Da vertreiben sich die Artisten eben die Zeit, indem sie Koffer und wuchtige Vasen auf der Stirn balancieren, diese durch die Luft fliegen lassen oder im Anzug Saltos schlagen.

"Seidenstraße" lautet die Alternative zum Flug von Asien nach Europa. Die Handelsroute ist zugleich auch Namenspate für das neue Programm des Nationalcircus. Die Artisten entführen das Publikum auf eine Reise durch fremde Länder und präsentieren sich dabei als besondere Botschafter Chinas.

Staunen und Lachen

Bei vielen Kunststücken des Ensembles kann man als Zuschauer nur staunen. Die Artisten verbiegen ihre Körper wie Schlangenmenschen, wirbeln durch die Luft, während sie zeitgleich mit Schüsseln, Diabolos oder anderen Gegenständen jonglieren oder sie auf Füßen oder Köpfen balancieren. Ab und an entstehen Schwindel erregende Menschenpyramiden oder Artistinnen werden, im Handstand auf den Händen eines Mitstreiters stehend, einfach zum nächsten Partner weiter geworfen.

Eine Artistin vollführt auf einem Turm aus Stühlen, der fast bis an die Beleuchtung über der Bühne reicht, einige halsbrecherische Kunststücke. Zwar ist sie mit Sicherheitsleine ausgestattet, doch trotzdem halten die Zuschauer den Atem an. Artist Xiong Wen beeindruckt die Zuschauer, indem er seinen Körper mit ausgestreckten Armen an einer Stange in die Waagrechte stellt und dann so tut, als würde er im Kreis in der Luft spazieren gehen. Ein lautes "Boah!", ist der einzige Kommentar, der einem der Zuschauer dazu einfällt.

Für Verblüffung ganz anderer Art sorgt eine der Artistinnen, die über die Bühne tanzt und währenddessen Dutzende von Spielkarten einfach aus der Luft herbeizuzaubern scheint. Zum Abschluss demonstrieren die Artisten dann auch noch, wie man zehn Chinesen auf ein einziges Fahrrad bekommt.

Neben dem Staunen bekommt das Publikum allerdings auch Grund zum Lachen. Das Clownsduo aus Raoul Schoregge und seinem chinesichen Partner Tian Xue Bing liefert sich auf der Bühne einen Stierkampf mit einem Esel. Letzterer gewinnt, als er sich auf zwei Beine stellt und seinen Vorderhuf wie eine Pistole auf die beiden Spaßmacher richtet. Diese liefern sich auf der Bühne dann lieber eine Wasserschlacht.

Am Ende der Show bricht ein wahrer Beifallssturm aus. Stehend spenden die Zuschauer den Artisten auf der Bühne langanhaltenden Applaus.

(fla)
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