Voerde Mit einer neuen Gesamtschule für Voerde in die Zukunft

Voerde · Von den ursprünglich fünf Optionen, wie die Schulentwicklung in Voerde im Sekundarbereich weitergehen könnte, waren drei übrig geblieben: die Einrichtung einer Sekundarschule, die Gründung einer Gesamtschule und die Kooperation mit den Nachbarkommunen Dinslaken und Hünxe.

In der gestrigen Schulausschusssitzung erläuterte die Verwaltung im Detail die verbliebenen Optionen, stellte Vor- und Nachteile dar. In der Abstimmung sprach sich der Ausschuss dann mehrheitlich für die Neugründung einer Gesamtschule in Trägerschaft der Stadt aus. Dies bedingt allerdings die Schließung der Realschule Voerde. Zwei Christdemokraten stimmten gegen die Einrichtung der Gesamtschule.

Einer von ihnen war Jürgen Albri, früher langjähriger Leiter der Realschule Voerde, der anmerkte, dass die CDU-Fraktion nicht einheitlich abstimmen werde. Seine ablehnende Haltung begründete Albri damit, dass keine der drei Varianten zielführend sei und sie die schulische Situation nicht verbessern würden. Die Gründung einer Gesamtschule würde dazu führen, dass die Kommune im Schuljahr 2015/2016 und den folgenden wieder zahlreiche Schüler nicht versorgen könnte, da die Aufnahmekapazitäten der neuen Schule und des Gymnasiums begrenzt seien.

Bastian Lemm, stellvertretender SPD-Fraktionschef, legte dar, dass es für die Sozialdemokraten "nur eine Entwicklungsperspektive gibt, die Gesamtschule in städtischer Trägerschaft". Das bestehende Schulangebot werde nicht mehr den Bedürfnissen gerecht, was die hohe Zahl der Schulauspendler belege. Leicht fiel den Grünen ihr Ja zur Gesamtschule nicht, wie Grünen-Sprecherin Gabriele Rohr verdeutlichte. Keinesfalls wollte sie die Zustimmung zur Schulneugründung als ein Abstrafen der bewährten Realschule verstanden wissen. Entscheidend sei der Elternwille und der sage ganz klar, dass die Gesamtschule kommen solle. "Wir stimmen nicht über die Güte von Schule ab", stellte Ausschussvorsitzende Ulrike Schwarz fest, "es geht darum, unsere Schullandschaft demografiefest zu machen."

Auch Die Linke und die WGV sprachen sich für die städtische Gesamtschule aus. Für den Erhalt der Realschule machte sich Bernhard Benninghoff (FDP) stark, der dem Ausschuss als beratendes Mitglied angehört und sich deshalb nicht an der Abstimmung beteiligen durfte. Er argumentierte, dass die Gesamtschule für Voerde keine zukunftsfähige Lösung darstellen würde. Als die einzige Entscheidung, die einigermaßen tragbar sei, bezeichnete er die kommunale Kooperation mit Gründung eines Zweckverbandes.

An der Sitzung nahmen um die 40 Bürger teil, davon etliche Lehrkräfte der Realschule. Einige von ihnen hatten Plakate mitgebracht, auf denen sie für ihre Schule warben.

(RP)
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