Dinslaken Milows bester Sommertag

Dinslaken · Sänger Milow bescherte dem Fantastival eine unvergessliche Sommernacht. Nach seinem Auftritt im bestens besuchten Burgtheater schrieb der Belgier noch bis Mitternacht Autogramme und machte Dinslaken weltbekannt.

Milow beim Fantastival 2012 in Dinslaken
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Milow beim Fantastival

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Foto: Kazur, Jörg

Wenn ein Künstler die Bühne betritt und erst einmal erzählt, an welchem Ort der Welt er gerade viel lieber wäre, kann das dem Publikum schon mal die Laune verhageln. Anders ist das, wenn der Künstler Milow heißt, braune Knopfaugen hat, und "I gonna move to Canada" singt. Denn das Argument des Songs, mit dem der belgische Erfolgssänger am Freitagabend im Burgtheater sein 90-minütiges Konzert eröffnete, ist dieser Tage ein viel gehörtes. Dem Regen, erklärte Milow singend, wolle er mit der Reise entkommen. Da wurden die Dinslakener hellhörig und guckte sich um. Kein Regen.

Milow folgte den Blicken, sah es ein — und blieb. Ein Glück!Schon nach den ersten zwei Liedern bat der Sänger das Publikum höflich, sich für den nächsten Song von seinen Plätzen zu erheben. Alter Konzerttrick. Wer erst einmal auf den Beinen steht, muss sich auch mit dem Rest seiner Gliedmaßen irgendwie verhalten. Und so klatschten die Dinslakener bei Milows 2011er-Charterfolg "Little in the Middle" kräftig mit. In den Refrain stimmten sie dagegen nur zögerlich ein. Das bemerkte auch Milow, vertrauensbildende Maßnahmen mussten her, und so rückte der 31-Jährige näher ran ans Publikum, erzählte von den Tagen auf Tournee, dem Heimweh, und dass er darüber sein aktuelles Album "North and South" geschrieben habe, aus dem er den Abschiedssong "Building Bridges" sang, zu dem sich im Halbrund des Burgtheaters sogleich die Pärchen aneinander schmiegten.

"Das Konzert in Dinslaken war ein Riesenspaß"

Von da an begegneten die Dinslakener Milow mit zunehmender Anteilnahme, sie standen auf, wenn bekannte Lieder wie "Ayo Technologie" erklangen, klatschten und sangen mit, machten "Lustige Gesichter, bitte!" in Milows Bühnenkamera und erfuhren, dass der Star am Mittag im Stadtpark mit seiner Band Fußball gespielt hatte.

Bis kurz nach 22.30 Uhr spielte Milow, vier Zugaben durften die Fans beklatschen, und als er selber in den Vorraum sprang, mit allen gemeinsam "You and me" sang, den "Soundtrack seines Sommers", wie er sagte, als Bühne und Publikum von den Scheinwerfern in Jamaika-Farben gehüllt wurden — da war Kanada wirklich sehr weit weg. Bis weit nach Mitternacht schrieb der Sänger noch Autogramme für seine Fans, und als er fertig war damit, stellte er ein Foto des Dinslakener Publikums auf seine Facebook-Seite, für seine Fans auf der ganzen Welt sichtbar. Dazu die Zeilen: "Heute war einer der besten Tage des Sommers, und das Konzert war ein Riesenspaß".
Dieses Kompliment, Milow, geben wir gerne zurück.

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