Dinslaken Mehr Spenden für das Friedensdorf

Dinslaken · Die Hilfsorganisation konnte im vergangenen Jahr ihre Aktivitäten ohne Einschränkungen weiterführen. Sie Organisation nahm 321 Kinder aus Krisengebieten neu auf. Das Spendenaufkommen stieg auf rund 5,3 Millionen Euro.

Dinslaken (RP) Das Friedensdorf hatte zum Jahresende 2013 insgesamt 217 Kinder aus neun Nationen in seiner Obhut. Gleichzeitig lagen für 704 Kinder aus 18 Ländern Anfragen um Einzelfallhilfe vor. 321 Kinder aus neun Nationen wurden neu in die Einrichtung aufgenommen, 325 Mädchen und Jungen kehrten nach abgeschlossener Behandlung in ihre Heimatländer und zu ihren Familien zurück.

Die Haupteinsatzländer des Friedensdorfes waren wieder Afghanistan (99 Kinder neu aufgenommen) und Angola (132). Ferner wurde die Einzelfallhilfe durchgeführt in Armenien (drei Kinder neu) und Georgien (zwölf Kinder neu) sowie Tadschikistan (35 neu), Usbekistan (26 neu) und erstmals in Kirgistan (fünf Kinder aufgenommen). Acht Kinder aus Gambia wurden zur medizinischen Behandlung aufgenommen, ein Kind aus Nigeria. 321 Krankenhausfreibetten wurden dem Friedensdorf zur Verfügung gestellt; in 2012 waren es 316. Die Zahl der Belegtage verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Tage auf 38 Tage in 2013. Dafür stieg die Anzahl der Krankenhäuser, die sich bereiterklärten, Kinder kostenfrei zu behandeln, um 19 auf 121.

Die ehrenamtliche Unterstützung durch freiwillige Helfer ist für das Friedensdorf von elementarer Bedeutung — in der Heimeinrichtung, beim Fahrdienst, in der Krankenhausbetreuung, bei Veranstaltungen oder in den Friedensdorf-Interläden. Bundesweit sind ständig zwischen 200 bis 300 Ehrenamtliche für das Friedensdorf aktiv.

Ein Schwerpunkt der Arbeit lag auf dem Ausbau des Netzes von Basisgesundheitsstationen (BGS) in Kambodscha. Derzeit befinden sich die 20. und 21. Station in der Bauphase, die 22. Station ist in Planung. In Usbekistan fördert das Friedensdorf drei Projekte, darunter das Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten-Projekt (119 Kinder wurden behandelt). 149 Kinder erhielten orthopädische Hilfe, 16 wurden plastisch-chirurgische versorgt. Im sri-lankischen Friedensdorf Nattandiya wurde nach einem schweren Erdbeben in Sumatra die Reparatur des Lern-Schwimmbeckens und des Daches im Speisebereich notwendig.

Das Friedensdorf brachte insgesamt rund 109 Tonnen Hilfsgüter (2012: 108 Tonnen) im Wert von über 1,06 Millionen Euro in die Projektländer — darunter Medikamente, Gehhilfen, Hygieneartikeln und Lebensmittel. Sachspenden sind weiter zurückgegangen, auch die Qualität der gespendeten Gegenstände könnte besser sein. Erfreulich entwickelt hat sich die Spendenbereitschaft bei Privatpersonen. Nach zwei harten Jahren verbuchte das Friedensdorf mit 5,3 Millionen Euro einen leichten Zugewinn von rund 500 000 Euro. Auch bei den Nachlässen gab es ein Plus. Friedensdorfleiter Thomas Jacobs wollte gestern keine Prognose über die weitere Entwicklung abgeben. Ob und wie viel Menschen privat ans Friedensdorf spenden, hänge auch vom aktuellen Weltgeschehen wie Naturkatastrophen und Kriegen ab.

(RP)
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