Reportage am Montag Kirmesspaß– rasant und urgemütlich

Dinslaken · Trotz Regen am Samstag kamen noch viele Gäste zum traditionellen Rummel an der Trabrennbahn.

Christian Thiel mit Tochter Emilia und Patrick Siegemund mit Sohn Luca.

Christian Thiel mit Tochter Emilia und Patrick Siegemund mit Sohn Luca.

Foto: Martin Büttner

Es ist Samstagnachmittag. Die bunt leuchtenden Lichter der Dinslakener Martinikirmes zeichnen sich als Kontrast vor den dunklen Wolken am Himmel ab und spiegeln sich in den Pfützen, die sich an einigen Stellen zwischen den Fahrgeschäften und Ständen der Schausteller gebildet haben. Immer wieder setzt ein leichter Regen über dem Rummel ein und verebbt dann wieder. Trotzdem ist der Platz an der Trabrennbahn keineswegs leer. Vor allem Familien mit Kindern sind hier am Nachmittag unterwegs und wandeln, teils mit Regenschirmen in den Händen und Kapuzen auf dem Kopf, zwischen den Fahrgeschäften hin und her.

Auf dem „Montgolfière“, einem Kinderkarussell, dessen Fahrgastbereiche wie Ballons geformt sind und sich während der Fahrt einige Meter vom Boden in die Höhe heben, sitzt Christian Thiel mit seiner dreijährigen Tochter Emilia. Gemeinsam mit Patrick Siegemund und seinem zweijährigen Sohn Luca, genießen sie die Fahrt. In gemächlichem Tempo geht es im Kreis und nach oben. Dann stoppt das Karussell und die vier Kirmesbesucher steigen aus. „Wir sind heute zur Kirmes gekommen, um mit den Kindern etwas Spaß zu haben“, sagt Patrick Siegemund. „Wir sehen uns alle zwei Wochen und machen etwas mit den Kindern“, erklärt Christian Thiel. „Dieses Mal war die Kirmes dran.“ Auch wenn den beiden 31-jährigen Väter mit ihren Kindern die Fahrt gefallen hat und die Kinder Spaß hatten, sind die beiden nicht unbedingt begeistert von der Martinikirmes. „Vor 15 Jahren, als wir im besten Kirmesalter waren, da war die Martinikirmes einfach noch größer“, sagt Patrick Siegemund. „Außerdem gibt es mittlerweile gefühlt mehr Fressbuden als Fahrgeschäfte“, ergänzt Christian Thiel. „Andersrum würden wir es besser finden.“

 Adrenalinstöße in Luftiger Höhe: Rahman und Samin Rasouli genießen ihre Fahrt.

Adrenalinstöße in Luftiger Höhe: Rahman und Samin Rasouli genießen ihre Fahrt.

Foto: Martin Büttner

Während die beiden Väter mit ihren Kindern eher die familienfreundlichen Fahrgeschäfte auf der Kirmes suchen, haben sich die Brüder Rahman (14) und Samim (12) Rasouli eines der extremeren Fahrgeschäfte ausgesucht. Auf dem „Jekyll and Hyde“ lassen sie sich in beweglich aufgehängten Sitzen festgeschnallt an einem rotierenden Arm Richtung Dinslakener Himmel schießen, bis in 42 Meter Höhe und mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde. „Das war schon richtig genial“, sagt Rahman nach der Fahrt. „Das war ein cooles Erlebnis. Ein richtiger Adrenalinkick“, ergänzt sein jüngerer Bruder. Von der Kirmes sind die beiden ganz angetan. „Die ist schon ganz in Ordnung. Aber es fehlt ein Boxautomat“, sagt Rahman.

Für die Schausteller ist der Regen natürlich nicht gerade gut fürs Geschäft. „Trotz des Regens ist heute allerdings noch einiges los“, sagt Sven Pawlowitz, Betreiber des „Jekyll and Hyde“. „Gestern hatten wir allerdings einen guten Start und wir hoffen, dass es in den nächsten Tagen so weitergeht“, sagt er. Sein Fahrgeschäft, das neben dem Riesenrad wohl das höchste auf der Kirmes sein dürfte, zieht er natürlich vor allem die Kirmesbesucher an, die Lust auf einen kleinen Adrenalinrausch haben.

Doch auch bei den Fahrgeschäften für die Jüngeren gibt es keinen Grund zur Klage. „Der Freitag war schon ganz gut, was die Anzahl der Besucher angeht“, sagt Achim Zarnikau vom „Montgolfière“. „Heute ist es natürlich etwas unglücklich mit dem Regen. Wichtig ist allerdings, dass Wind und Sturm bisher ausgeblieben sind. Das würde es hier noch etwas schwieriger und ungemütlicher machen“, sagt er. Seit mehr als zehn Jahren ist er mit Fahrgeschäften auf der Martinikirmes vertreten, hat den Umzug aus der Innenstadt auf den Platz an der Trabrennbahn mitgemacht. „Bis jetzt ist Dinslaken für uns eine sichere Bank“, sagt er. Er hofft darauf, dass bis zum Ende der Kirmes am Dienstag noch viele Besucher ihren Weg zu den Attraktionen finden werden - dann vielleicht bei besserem Kirmeswetter.

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