Dinslaken Lehmbruck-Museum schuldenfrei

Dinslaken · Seit Jahren musste das Lehmbruck-Museum einen strengen Sparkurs fahren.

Seit Mai 2013 ist Dr. Söke Dinkla Direktorin des Lehmbruck-Museums. Zunächst übte sie das Amt nur kommissarisch aus; als Nachfolgerin von Prof. Raimund Stecker, der nach vorausgegangenen Streitigkeiten mit der Stadtspitze von einem Tag auf den anderen abgelöst wurde.

Unter Stecker hatte das Museum Schulden von 700.000 Euro angesammelt (auch wegen der kostspieligen Jahrhundert-Ausstellung zu Lehmbrucks "Kniender"). Der Schuldenberg wurde dadurch abgetragen, dass dem Stiftungskapital des Museums diese Summe entnommen wurde. Das genehmigte das Land nur unter der Auflage, dass diese Summe zeitnah zurückgezahlt wird. Genau das ist nun geschehen, wobei die letzten 100.000 Euro Ende vergangenen Jahres mittels eines Dringlichkeitsbeschlusses von der Stadt übernommen wurden.

Für dieses Jahr steht dem Lehmbruck-Museum wieder ein Ausstellungsetat von 80.000 Euro zur Verfügung. In den vergangenen Jahren waren es nur jeweils 40.000 Euro. Finanziell unterstützt wird das Ausstellungsprogramm des Lehmbruck-Museums durch eine ganze Reihe von Förderern und Partnern. Dadurch kann das Lehmbruck-Museum die Ausstellungen realisieren, die für dieses Jahr geplant sind. Darunter ist beispielsweise eine Ausstellung von Lynn Hershman Leeson, eine der international einflussreichsten Medienkünstlerinnen überhaupt. Vom 27. Februar bis zum 5. Juni zeigt das Lehmbruck-Museum aktuelle und ältere Arbeiten der kalifornischen Künstlerin.

Eine ganze Reihe anderer attraktiver Ausstellungen sind bis Ende des Jahres geplant. Ab dem 3. Dezember soll die Sammlung des Museums neu präsentiert werden. Dazu wird die Halle im Neubau, die zurzeit als Depot dient, wieder als Ausstellungsraum hergerichtet. Dort wird eines der Schlüsselwerke der Skulptur des 20. Jahrhunderts, der "Raum 90.000 DM" von Joseph Beuys, wieder zu sehen sein. Weiter kündigte die neue Verwaltungschefin des Lehmbruck-Museums, Andrea Perlt, an, dass noch in diesem Jahr die Deckenplatten in der Glashalle, die 2012 aus Sicherheitsgründen entfernt worden waren, ersetzt werden. Außerdem erwartet Andrea Perlt, die zugleich stellvertretende Museumsdirektorin ist, noch in diesem Frühjahr einen jungen Wissenschaftler, der im Rahmen eines so genannten internationalen "Fellow-Programms" 18 Monate lang daran mitwirken soll, das Museum fürs Publikum attraktiver zu machen. Bezahlt wird diese Stelle von der Kulturstiftung des Bundes.

Als Zeichen der internatonalen Vernetzung des Lehmbruck-Museums werden Anfragen nach Leihgaben bewertet. In diesem Jahr gehen Werke der expressionistischen Gemäldesammlung u.a. ins niederländische Zwolle. Und im Wiener Leopold-Museum wird im Frühjahr eine Lehmbruck-Ausstellung mit zahlreichen Leihgaben aus dem fast unerschöpflichen Duisburger Lehmbruck-Fundus gezeigt.

(pk)
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