Dinslaken Land nutzt Walsumer Zeltstadt

Dinslaken · Heute ziehen die ersten Flüchtlinge ein. Die Bezirksregierung teilte gestern mit, dass in der neuen Landeseinrichtung die Zelte durch Leichtbauhallen ersetzt werden sollen.

Chorweiler: So sieht die Zeltstadt für Flüchtlinge aus
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Foto: dpa, mb soe

Nachdem es aus Duisburg bereits entsprechende Vorschläge gab und die Stadtverwaltung schließlich dem Land ein Angebot gemacht hat, wird die Bezirksregierung Düsseldorf nun eine Unterkunft in Duisburg für Asylbewerber als landeseigene Einrichtung nutzen. Auf die Plätze der Zeltstadt am Kerskensweg in Walsum wird das Land nun direkt zugreifen.

Ab dem heutigen Donnerstag "sollen die ersten der 199 Menschen, die dort Platz finden können, einziehen", teilte die Bezirksregierung gestern Nachmittag mit. Wie berichtet wollte für die Stadt das DRK die Betreuung übernehmen, daran wird sich auch nichts ändern. Doch anders als es die Stadt Duisburg es ursprünglich geplant hatte, - sie wollte spätestens nach zwei Monaten die Zelte wieder abbauen - will das Land die Zelte durch wetterfeste Leichtbauhallen ersetzen, die durch abtrennbare Bereiche mehr Privatsphäre bieten sollen, einen festen Boden haben und beheizbar sind.

"Durch den Einsatz der Leichtbauhallen kann dann mittelfristig mehr Menschen Platz geboten werden", so die Bezirksregierung. Für wie viele Menschen am Kerskensweg zukünftig eine Unterkunft entsteht, hängt laut ihren Ausführungen von den Umständen vor Ort ab - was immer das zu bedeuten hat.

Diese Menschen helfen Flüchtlingen
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"In der derzeitigen Lage ist es unser vorrangiges Ziel, Obdachlosigkeit zu vermeiden. Wir arbeiten daran, landeseigene Einrichtungen zur Unterbringung von Flüchtlingen so schnell es geht herzurichten, damit der Einsatz der Leichtbauhallen nur übergangsweise notwendig ist. Es ist unsere gemeinsame moralische Verpflichtung, den bei uns Schutz suchenden Menschen zu helfen und sie zu unterstützen", so Regierungspräsidentin Anne Lütkes gestern in Düsseldorf.

Die Zeltstadt auf dem Gelände eines ehemaligen Gartenbaubetriebs am Kerskensweg in Walsum, die das DRK errichtet hat, war für 300 Personen gedacht. In Duisburg stehen kurzfristig keine Alternativen zur Verfügung. Die Stadt will zwar unter anderem das ehemalige Verwaltungsgebäude an der Memelstraße umbauen, doch das dauert noch eine Weile, bis diese Unterkunft bezogen werden kann. Duisburg rechnet mit monatlich 500 bis 600 Zuweisungen neuer Flüchtlinge. Gründe und Linken haben in den vergangenen Tagen bereits gegen die Zeltstadt protestiert, weil sie der Ansicht sind, dass die Flüchtlinge dort menschenunwürdig untergebracht seien.

Eine Landeseinrichtung bringt für die Stadt den großen Vorteil, dass sie die Kosten für das Quartier, für die Verpflegung und für die Betreuung der Bewohner nicht tragen muss. Zudem werden die Menschen, die dort einziehen, auf die Zuweisungsquote angerechnet, was den Unterbringungsdruck für die Stadt zumindest für kurze Zeit etwas abmildert. Schon bei der Vorstellung des Zeltplatzes hatte sie betont, dass dort auch noch für mehr als 300 Menschen Platz sein könnte.

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Das Land nutzt seit dem Jahreswechsel das ehemalige Barbara- Hospital für die Unterbringung der Flüchtlinge. Erst im Sommer hatte der Rat zugestimmt, dass die Kapazität dort von 600 auf 800 Plätze erweitert wird. Bei diesem Landesasyl in Neumühl handelt es sich um eine Einrichtung, in der die Bewohner nur ein paar Wochen bleiben sollen. Sie werden von dort auf Unterkünfte in andere Städte verteilt.

(RP)
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