Hünxe Kunterbunte Honigkirmes

Hünxe · Sie ist ein Treff für Jung und Alt und versorgt ihre Besucher mit kulinarischen Köstlichkeiten und wildem Karussellspaß. Auch diesmal lockt die Honigkirmes wieder zahlreiche Besucher in den Hünxer Dorfkern.

Der Wacholderbrunnen spuckt artig den hochprozentigen Bauchwärmer in die kleinen Gläschen. In einer eisernen Brezelform wird der traditionelle Schnaps auf 50 Grad erhitzt und wirbt nicht nur mit dem wohlwollenden Prädikat „mild und bekömmlich“ – auch sein Verkaufszweck lädt zum Nachschenken ein: Die Einnahmen spendet der Lions-Club Hünxe für die Kinderferientage.

Auch diesmal lockt die Hünxer Honigkirmes mit uriger Atmosphäre und ihrem dörflichen Charakter wieder hunderte Besucher an. Kleine Buden mit Zuckerwatte, Liebesäpfeln und Backfisch säumen den Weg des Dorfkerns. Die Damen vom Hünxer Chor servieren im nunmehr 30. Jahr ihre berühmten Pfannkuchen, auf die sich so mancher Kirmesbesucher schon seit Wochen gefreut hat. Der Imkerverein unterstützt den Kirmesnamen und bietet den Vorbeischlendernden neben dem klassischen, streichzarten Honig auch Bärenfang und goldene Gummibärchen an. Die Siedlergemeinschaft Hünxe serviert im Akkord frische Waffeln mit Puderzucker.

Derart gut gestärkt fällt sogleich der mit Kaptiänsmütze behütete Losverkäufer nebenan ins Auge, der mit mehreren Bannern und regelmäßigen Rufen durchs Mikrofon immer wieder verspricht, dass es bei ihm in diesem Jahr nun wirklich keine Nieten geben würde, was viele Besucher zum beherzten Griff in die Lostrommel animiert. Wer eher fürs Sportliche ist, versucht einen Stand weiter mit möglichst geschicktem und ruhigen Händchen die gelben Quietschentchen aus ihrem völlig überfüllten Bassin zu angeln. Als Gewinn winken die typisch bunten Kirmes-Stofftiere, die jedoch von bedruckten Kissen Konkurrenz bekommen haben. SpongeBob und Playboyhäschen zieren die kuscheligen Kopfstützen und ermuntern eine Gruppe junger Mädchen zum beherzten Wurf Richtung Dosenpyramide.

Doch auch für die Wagemutigen hat die Honigkirmes wieder viel zu bieten: Autoscooter und Drachen-Fahrgeschäft gehören mittlerweile zu den Klassikern, das Bungee-Trampolin dagegen ist neu. Besonders die jungen Kirmesbesucher schwingen sich für vier Euro in die dehnbaren Seile und liefern sich dann wilde Überschlags-Wettbewerbe.

Das Blasorchester „Freunde Echo“ aus Holland spielt tapfer gegen die Musik der umliegenden Fahrgeschäfte an, und der „Fliegende Teppich“ auf dem Marktplatz versprüht aufregendes Orient-Flair. Nur die Ponys drehen wie in jedem Jahr mit traurigen Augen ihre Runden durch die kleine Manege. Damit sind sie wohl die einzigen, denen der Besuch der Hünxer Honigkirmes keinen Spaß macht.

(RP)
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