Unser Zuhause Kosten und Nutzen müssen stimmen

Dinslaken · Nicht jede Modernisierung macht für Immobilieneigentümer Sinn. Fördertöpfe zum Energiesparen gibt es aber viele.

 Reiner Gallhoff, der an der Poststraße in Friedrichsfeld eine Tischlerei und Fensterbaufirma betreibt, präsentiert einige Fensterprofile.

Reiner Gallhoff, der an der Poststraße in Friedrichsfeld eine Tischlerei und Fensterbaufirma betreibt, präsentiert einige Fensterprofile.

Foto: Martin Büttner

Wer sein Haus oder seine eigene Wohnung modernisiert, der steigert damit den Wert des Gebäudes und kann dadurch auch Energie sparen. Ebenfalls lassen sich sanierte Immobilien besser vermieten, weil dann die Nebenkosten nicht zu hoch werden. Doch nicht jede Art der Modernisierung macht für den Eigentümer tatsächlich auch Sinn.

Reiner Gallhoff von der gleichnamigen Tischlerei und Firma für Fensterbau in Friedrichsfeld hört immer wieder den Wunsch von Kunden nach einer Dreifachverglasung für die Fenster. Eine solche Isolierung ist bei Neubauten zum Standard geworden, doch bei älteren Häusern können sich dreifach verglaste Fenster negativ auf die Wände auswirken, wenn diese dann feucht werden, weil sie zum schwächsten Teil geworden sind. "Man muss schon auf die Bauphysik achten. Wenn die Fenster besser als die Wand isoliert sind, dann sind sie für einen Altbau kein Allheilmittel, nur um Energie zu sparen. Mir bringt auch die schönste Felge an meinem Auto nichts, wenn die Bremsen nicht funktionieren", erklärt der Fachmann.

Um die Energiekosten zu senken, sei eine neue Heizung die effektivste Investition, die Eigentümer tätigen sollten. "Danach kann man dann über neue Fenster, eine Fassadendämmung oder über eine bessere Dachstuhlisolierung sprechen. Es ist immer eine Frage von Kosten und Nutzen", meint Gallhof, der sich mit seinem Betrieb auf Fenster und Türen - besonders gefragt sind Bauteile mit einbruchsicheren Beschlägen - spezialisierte. Das mache 70 Prozent seines Geschäfts aus, doch kleinere Umbauten von Dachstühlen erledigt er auch: "Wer nicht weiß, wie gut sein Dachgeschoss isoliert ist, sollte im Winter einmal darauf achten, wie lange der Schnee auf den Dachpfannen liegen bleibt. Je schneller der Schnee im Vergleich zu anderen Häusern geschmolzen ist, desto schlechter ist das Dachgeschoss gedämmt."

Bei wem sich eine Modernisierung nachhaltig lohnen würde, wenn also Kosten und Nutzen gegenübergestellt werden und stimmen, dem stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Bei Bund, Ländern und Gemeinden kann finanzielle Unterstützung für die Renovierung beantragt werden, doch je nach Art, Umfang und Ausführung der geplanten Arbeiten kommen spezielle Förderprogramme in Frage. "Es gibt so viele Fördertöpfe, da können wir als Handwerker gar nicht mehr beraten. Leider sind die Anträge auch immer mit viel Bürokratie verbunden, so dass ich mich am besten an einen Energieberater wenden würde oder zu meiner Hausbank gehe. Die wissen inzwischen auch sehr gut bescheid", rät Gallhoff.

(gaa)
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