Kommentar Wölfe schützen – aber nicht hier?

Meinung | Niederrhein · Man kann den CDU-Politikerinnen und -Politikern nicht vorwerfen, dass sie um den heißen Brei herumreden. Sie machen ihren Standpunkt deutlich: Sie finden, der Wolfs-Schutz sollte durch Europarecht gelockert werden.

 Sina Zehrfeld

Sina Zehrfeld

Foto: Andreas Endermann

Die Niederrhein-Region am Rande des Ruhrgebietes sollte in ihren Augen kein Wolfsgebiet sein. Und der Niederrhein-Wölfin „Gloria“, die schon so viele Schafe auf dem Gewissen hat, sollte es lieber jetzt als gleich an den Kragen gehen.

So weit, so klar. Nur lassen die Politiker in der Regel auch noch die Botschaft mitschwingen, dass man sich ja eigentlich darüber freue, dass es wieder mehr Wölfe gibt. Dass diese Tiere vielleicht anderswo in Deutschland gut bleiben könnten – nur eben hier nicht. Das ist leider doppelzüngig, denn wo soll das bitte sein? Wo immer Wölfe sich in Deutschland angesiedelt haben, gibt es deshalb Widerstände und Konflikte. Der Wolf hat sich allein deshalb wieder ausgebreitet, weil sein Schutz funktioniert hat. Nicht, weil es plötzlich überall ausgedehnte Wälder gäbe, in denen er heimlich und unentdeckt bleibt und niemanden stört. Wer den Wolfsschutz aufgeben will, muss sich in dieser Haltung ehrlich machen: Der Wolf ist dann nur so lange schützenswert, bis er irgendwo auftaucht.

Sina Zehrfeld

Schreiben Sie mir! sina.zehrfeld@rheinische-post.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort