Kommentar Günstig und mit Pferdefuß

Meinung | Dinslaken · Der Parkdruck in der Dinslakener Innenstadt und rund um den Bahnhof ist unbestritten hoch. So sollen nun möglichst viele neue Parkplätze geschaffen werden. Ist „günstig“ dabei auch „gut“?

 Sina Zehrfeld

Sina Zehrfeld

Foto: Andreas Endermann

Man hört es nicht gern, man gibt es nicht gern zu, man schreibt es auch als Autofahrerin nicht so gern, aber die Vertreter des Kinder- und Jugendparlamentes haben da einen Punkt. Der Anteil der Menschen, die aus all den guten und richtigen Gründen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen – wegen der Umwelt, Klimaschutz, schönen autofreien Innenstädten – ist gering. Die Leute steigen um, wenn es praktisch ist. Wenn es deutlich günstiger ist oder wenn es deutlich bequemer ist als der eigene Wagen. Umgekehrt gedacht: Sie tun es am ehesten dann, wenn es richtig nervt, selbst Auto zu fahren. Wenn man auf Parkplatzsuche seit 25 Minuten durch die vollgestellten Straßen einer überfüllten Großstadt kurvt, fällt einem auf, wie nett es in der Straßenbahn ist. Vor diesem Hintergrund gibt es Argumente dagegen, in der City sehr günstige Parkplätze für jedermann zur Verfügung zu stellen.

Das schmälert nicht das Argument, dass erstens tatsächlich auch Bahn-Pendler von den Parkplätzen profitieren und dass zweitens nun mal sehr viele Menschen nach dem Stand der Dinge aufs Auto angewiesen sind und es auch irgendwo abstellen müssen. Es wirft aber die Frage auf: Wie will man denn nun anfangen, dieses System zu ändern?

Sina Zehrfeld

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