Dinslaken Kirchenstreit Hiesfeld: Fronten weichen auf

Dinslaken · Presbyterium und Initiativkreis der evangelischen Gemeinde versuchen, ihre Konflikte zu lösen.

In fünf Sitzungen seit März haben sich das Presbyterium auf der einen Seite und der Initiativkreis auf der anderen gegen eine Spaltung der evangelischen Kirchengemeinde Hiesfeld gestemmt. Um ihren Streit beizulegen, wollen die Verhandlungsführer in weiteren Treffen bis Ende August gemeinsam Konfliktlösungen erarbeiten. Insbesondere soll sich das Verhalten der Pfarrer gegenüber der Gemeinde grundlegend bessern.

Diese Lösungen müssten für beide Streitparteien unbedingt akzeptabel sein, andernfalls: "Wenn die erarbeiteten Vorschläge im Initiativkreis oder der Presbyteriumssitzung keine Zustimmung finden, sehen wir die Basis für eine weitere Arbeit in beiden Gremien als massiv gestört an." So hieß es gestern in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Initiativkreis und Presbyterium.

Der Initiativkreis ist 2007 aus Unzufriedenheit von Gemeindegliedern mit Pfarrern, Presbyterium und deren Handeln entstanden. Konflikte bestehen bis heute. Die gravierendsten Missstände aus Sicht des Initiativkreises: die Umstände, die zu Pfarrer Pannes' Abschied führten; das Verhalten der Pfarrer in der Gemeinde; die Arbeit im Bauausschuss, insbesondere die Vergabe kirchlicher Aufträge; die als einseitig empfundene Öffentlichkeitsarbeit.

In den fünf moderierten Streitgesprächen haben sich diese grundlegenden Erkenntnisse durchgesetzt: Die Situation bedarf dringend einer Änderung, um einer begonnenen Gemeindespaltung entgegenzuwirken; das Presbyterium muss seine Belange selbstbewusst gegenüber den Pfarrern vertreten; die Kirchenordnung ist in jedem Bereich einzuhalten; alle Gruppen in der Gemeinde müssen Gehör finden.

Die bevorstehenden Arbeitstreffen sollen diese Lösungen in den Mittelpunkt stellen: Die Geschäftsordnung muss in zwei Punkten überarbeitet werden, und zwar in Bezug auf die Anzahl der öffentlichen Presbyteriumssitzungen und auf das Treffen von Entscheidungen. Das Verhalten der Pfarrer muss sich ändern. Der Initiativkreis will an der Gemeindearbeit beteiligt werden, zum Beispiel im Presbyterium und in den Ausschüssen. Der Initiativkreis will des Weiteren bei der Besetzung der dritten Pfarrstelle beteiligt werden, insbesondere bei der Stellenbeschreibung und der Auswahl. Und die Öffentlichkeitsarbeit soll besser werden.

(usch)
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