Dinslaken Kirchen: neue Schule bauen

Dinslaken · Wenn in Friedrichsfeld nur eine von gegenwärtig zwei Grundschulen bestehen kann, dann sollte dies nicht eine konfessionell gebundene sein. In dieser Ansicht sind sich die katholische und die evangelische Gemeinde einig.

 Pfarrer Christoph Weßler von der Evangelischen Kirchengemeinde Spellen-Friedrichsfeld

Pfarrer Christoph Weßler von der Evangelischen Kirchengemeinde Spellen-Friedrichsfeld

Foto: Jörg Kazur

Jetzt haben sich die beiden Kirchengemeinden aus Friedrichsfeld zur Zukunft der katholischen Elisabethschule zu Wort gemeldet. In einer gemeinsam verfassten Stellungnahme haben sie sich mit der Entwicklung der Grundschullandschaft im Ortsteil befasst.

 Horst L. Herget, Presbyteriumsvorsitzender der Kirchengemeinde Spellen-Friedrichsfeld

Horst L. Herget, Presbyteriumsvorsitzender der Kirchengemeinde Spellen-Friedrichsfeld

Foto: Büttner

Basis ihrer Überlegungen ist die sich abzeichnende Entwicklung, dass aufgrund sinkender Kinderzahlen auf Dauer nur eine der beiden Grundschulen Bestand haben wird. Und dies sollte nach Überzeugung der beiden Pfarren eine neue Gemeinschaftsgrundschule sein, also keine Bekenntnisschule, "wobei sichergestellt sein muss, dass der konfessionelle Unterricht in jedem Fall gewahrt bleibt", heißt es in dem gemeinsamen Schreiben.

Unterzeichnet worden ist die Erklärung für die katholische Gemeinde Sankt Elisabeth von Pfarrer Willi Schoelen und dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Frank Steenmanns sowie für die evangelische Gemeinde Spellen-Friedrichsfeld vom Presbyteriumsvorsitzenden Horst L. Herget und seinem Stellvertreter, Pfarrer Christoph Weßler. Beide Kirchengemeinden erklären ihre Bereitschaft, die neue Grundschule zu unterstützen.

Muslimischer Religionsunterricht

An den Voerder Stadtrat und den Bürgermeister ergeht der Appell, sich frühestmöglich dafür einzusetzen, dass die Kinder muslimischen Glaubens, die in Friedrichsfeld leben und dort die Grundschule besuchen, muslimischen Religionsunterricht in deutscher Sprache erhalten. "Eine Lösung in Form eines Unterrichtsfaches ,Praktische Philosophie' oder ,Ethik' (oder wie immer bezeichnet), halten wir für keinen geeigneten Weg und lehnen diesen nachdrücklich ab", ist in der gemeinsamen Erklärung zu lesen.

Hinsichtlich des Standortes der künftigen Gemeinschaftsgrundschule vertreten die Kirchengemeinden die Ansicht, dass pragmatische Gesichtspunkte wie Größe und baulicher Zustand des Gebäudes ausschlaggebend sein sollten. Allerdings weisen sie auch darauf hin, dass sowohl die Elisabeth- als auch die Parkschule aus energetischer Sicht "Energiegräber" sind, die renoviert werden müssten.

Deshalb regen die beiden christlichen Gemeinden an, "ernsthaft zu prüfen", ob eine vollkommen neue Grundschule, an welchem Standort auch immer, für Friedrichsfeld gebaut werden sollte. "Es besteht nicht nur die große Chance, die langfristigen Betriebskosten für die Steuerzahler in Voerde durch ein neues Schulgebäude nachhaltig zu senken (...), sondern auch eine lernunterstützende Ausstattung der neuen Gemeinschaftsgrundschule zu erreichen, die dem heutigen Stand entspricht."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort