Voerde Kinder kleben Wünsche für eine bessere Welt an die Kirchentür

Voerde · Wenige Tage vor dem 500. Jahrestag wiederholte sich in Voerde, was damals in Wittenberg geschah. Ein Thesenanschlag. An die Türen der Voerder Pauluskirche hefteten Mädchen und Jungen, die an der Bibelwoche der Katholischen Gemeinde Sankt Paulus teilgenommen hatten, ihre Hoffnungen für eine bessere Welt. Die Gottesdienstbesucher staunten über die Botschaften der Kinder. Plastiktüten sollten verboten sein, mehr freie Zeit, Schutz der Insekten und Hilfe für arme Kinder waren nur einige der "guten Wünsche".

32 Kinder sowie 16 Helferinnen und Helfer gestalteten die Kinderbibeltage im Paulushaus. Jeden Morgen um 9.30 Uhr trafen sich die Mädchen und Jungen, um zunächst eine Episode aus dem Leben von Martin Luther zu sehen. Das kleine Wittenberger Kirchentheater aus Kindern und Erwachsenen hatte zu einzelnen Aspekten des Lebens des Reformators eine Szene eingeübt. Am ersten Tag ging es um die Bedeutung der Bibel für Christen. Natürlich wurde Luthers Übersetzungswerk in mehreren Workshops thematisiert. So "druckten" einige Kinder besonders schöne Bibelsprüche auf Papier und gestalteten die Blätter in Stempeltechnik. Eine andere Gruppe baute ein "Bibelregal". Mit dem wurde sichtbar, dass die Bibel in Wirklichkeit aus vielen kleineren Büchern besteht. Die dritte Gruppe stellte Bibelszenen aus Playmobil nach und fotografierte ihre persönliche "Playmo-Bibel".

Der zweite Tag ging der Verschiedenheit der Kirchen auf den Grund. Eine Gruppe bastelte ein Kirchenmemory mit evangelischen, katholischen und orthodoxen Motiven. Eine wirklich gute Idee. Eine andere Gruppe verwandelte das Paulushaus-Foyer mit Transparentpapier und Symbolen (beinahe) in eine Kirche mit farbigen Fenstern. Und die dritte Gruppe schöpfte ihr eigenes Papier.

Der dritte Tag drehte sich um das Thema "Streiten und Vertragen" und die Tatsache, dass die Kirchen auch hier eine - manchmal traurige - Geschichte haben.

Einige Kinder klebten, wie schon erklärt, Wünsche für eine bessere Welt an die Kirchentüren der Pauluskirche. Eine zweite Gruppe bastelte vier Spiele, wie sie - vermutlich - schon zu Luthers Zeiten gespielt wurden und machte spielerische Erfahrungen mit Streiten und Vertragen. Die dritte Gruppe spielte selbst erlebte Szenen zum Thema nach.

An jedem Tag gab es ein gutes Frühstück, das das Küchenteam vorbereitet hatte. Jedesmal mit einem kleinen Zusatz: mit Buchstaben- oder Lutherkeksen. Alle Teilnehmer hatten viel Spaß miteinander, mit der Bibel und den Geschichten aus dem Leben Luthers.

(RP)
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