Dinslaken/Voerde/Hünxe Keine Pläne für Videoüberwachung

Dinslaken/Voerde/Hünxe · Bislang gibt es in Dinslaken, Voerde und Hünxe keine Kriminalitätsschwerpunkte, die per Kamera überwacht werden. Dass dies allerdings in der Zukunft ein Thema werden könnte, ist nicht ausgeschlossen.

Der Deutsche Bundestag hat jetzt die Ausweitung der Möglichkeiten der Videoüberwachung auf öffentlich zugänglichen Plätzen und Orten beschlossen. Dies ist eine Konsequenz aus Gewalttaten, die im vergangenen Jahr verübt wurden und die Bürger erschüttert haben. In Dinslaken, Voerde und Hünxe haben die Verwaltungen bislang noch keine Pläne, die erweiterten Möglichkeiten zu nutzen, wie gestern eine RP-Umfrage in den Rathäusern der drei Kommunen ergab.

"Die Möglichkeiten, die der Gesetzgeber eröffnet hat, sind neu, wir haben uns damit noch nicht befasst, aber wir werden das sicherlich noch machen", erklärte Horst Dickhäuser, Sprecher der Stadt Dinslaken. Eine Videoüberwachung öffentlicher Orte ist bereits möglich, wenn es sich um Kriminalitätsschwerpunkte handelt. In Dinslaken wurde aber bislang kein Bereich als solcher eingestuft, der per Videokamera überwacht werden sollte, wie Egbert Doernemann, Leiter des Dinslakener Polizeiwache, erklärte. Die Webcam auf dem Bahnhofsvorplatz dient nicht dieser Aufgabe, sie ist so eingestellt, dass Menschen nicht erkennbar sind. Zudem werden die dort aufgenommenen Bilder nicht aufgezeichnet, wie Dickhäuser sagte.

Heinz Wansing, Chef der CDU-Fraktion im Dinslakener Stadtrat, könnte sich vorstellen, den Bahnhofsvorplatz einschließlich des Weges, der am Bahndamm entlang zur B 8 führt, den Neutorplatz und auch den Bergpark in Lohberg stärker in den Fokus zu nehmen. Er verspricht sich davon einen Aufklärungs- und Abschreckungseffekt. Natürlich müsse dabei auch immer zwischen Persönlichkeitsrechten und Steigerung des Sicherheitsempfindens durch Videoüberwachung abgewogen werden.

In Voerde gab es 2015 einen Ratsbeschluss, in dem die Bahn aufgefordert wurde, die beiden Haltepunkte Voerde und Friedrichsfeld mit einer aktiven Videoüberwachung auszustatten, da die dort installierten Geräte nicht arbeiten. Den Antrag dazu hatte die WGV gestellt. Die Bahn lehnte dies jedoch ab. Objektiv würden die Statistiken es nicht hergeben, dass an den Voerder Bahnhaltepunkten Videoüberwachung installiert werden müsste, erklärte Bürgermeister Dirk Haarmann, dadurch sollte allerdings das subjektive Sicherheitsempfinden gesteigert werden. Die WGV hält nach wie vor an dieser Forderung fest, so ihr Fraktionschef Christian Garden. Kameras sollten nach seiner Ansicht in allen Bahnen und Bussen eingesetzt werden.

In Hünxe ist Videoüberwachung noch kein Thema, so Gemeindekämmerer Joachim Giersch. Doch wollte er nicht ausschließen, dass es zukünftig eines werden könnte, dann vielleicht als mobile Videoüberwachung. Aktuell gebe es allerdings noch keine konkreten Planungen.

(RP)
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