Debatte um Samstags-Markt in Dinslaken „Keine Konkurrenz“ – CDU für Neutor-Markt

Dinslaken · Die Christdemokraten in Dinslaken bleiben dabei: Ein Samstags-Markt auf dem Neutorplatz wäre eine gute Idee und soll keine Probleme für die Wochenmärkte in der Stadt auslösen.

 Der Neutorplatz, dahinter das Einkaufszentrum Neutorgalerie. Reichlich Fläche gibt es hier, die am Wochenende „bespielt“ werden könnte.

Der Neutorplatz, dahinter das Einkaufszentrum Neutorgalerie. Reichlich Fläche gibt es hier, die am Wochenende „bespielt“ werden könnte.

Foto: Zehrfeld

Die CDU-Fraktion wirbt weiterhin für einen samstäglichen Markt mit Lebensmitteln und gegebenenfalls Extra-Programm, der den Neutorplatz beleben soll. Kritik und Protest dagegen kam aus Lohberg und aus der Innenstadt – in beiden Fällen, weil befürchtet wird, dass die dortigen Wochenmärkte freitags und samstags dadurch leiden würden. Die CDU will das entkräften.

 „Die CDU hat weder vor, den Freitagsmarkt in der Altstadt, noch den Samstagsmarkt in Lohberg abzuschaffen“, schreibt der Fraktionschef Heinz Wansing in einer Stellungnahme. Bei diesen handele es sich um klassische Wochenmärkte. „Der von uns vorgeschlagene Frischemarkt soll hingegen konzeptionell anders aufgestellt werden“, erklärt die CDU. „Grundsätzlich sollen dort Lebensmittel zum Kauf und Verzehr angeboten werden. Der Markt soll nicht nur Einkaufsmöglichkeit sein, sondern auch zum Verweilen einladen. Das fängt beispielsweise bei einer Kaffeebar mit Sitzmöglichkeiten an und könnte beim leckeren Fischbrötchen aufhören.“

Im Gegensatz zu den anderen Märkten solle auf Waren wie Textilien, Uhren und dergleichen verzichtet werden. „Wir wollen mit dem Frischemarkt eine Nische schließen“, so Wansing. „Qualität muss im Vordergrund stehen. Wir wollen mit dem Markt andere Zielgruppen anlocken, als es die anderen Märkte tun, beispielsweise Berufstätige, Familien et cetera, aber auch Menschen aus benachbarten Kommunen.“

„Die CDU-Fraktion hat sich natürlich im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, wie sich der Frischemarkt auf dem Neutorplatz auf die anderen Märkte auswirken könnte“, betont sein Parteifreund Fabian Schneider, Vorsitzender des Ratsausschusses für unter anderem Wirtschaftsförderung, Tourismus und Stadtmarketing. „Das Konzept des Frischemarktes muss sich von den anderen Märkten absetzen. Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Beispielweise könnte sich die CDU vorstellen, dass der Frischemarkt erst gegen Mittag auf dem Neutorplatz beginnt. So hätte man eine geringere zeitliche Überschneidung mit dem Lohberger Markt. Auch ist es noch einmal wichtig herauszustellen, dass verschiedene Marktkonzepte nebeneinander funktionieren.“

Als man vor Jahren die Einführung des Feierabendmarktes auf dem Altmarkt beantragt habe, seien aus der Altstadt die gleichen Bedenken laut geworden wie jetzt. Dieser fand bis zur Corona-Pandemie in der warmen Jahreszeit zweimal im Monat statt. Es seien damit zwei Konzepte am selben Tag, freitags, und am selben Ort, auf dem Altmarkt, umgesetzt worden, „ohne dass sich die Märkte gegenseitig etwas nehmen“, so Schneider. „Die Märkte waren unterscheidbar und haben somit auch ganz unterschiedliche Zielgruppen angesprochen. Wir sind der festen Überzeugung, dass uns dies auch am Samstag gelingen wird.“

Die Wählergemeinschaft AWG beantragt, dass anstelle eines Marktes mit Lebensmitteln der Trödelmarkt von der Trabrennbahn mit erneuertem Konzept zum Neutorplatz umzieht. Die Linke will ebenfalls einen eigenen Antrag vorlegen. Sie regt an, dass es „ein intelligentes und nachhaltiges kulturelles Veranstaltungsangebot für die ganze Familie mit allen Sinnen“ für den Neutorplatz geben sollte. „Din-Event, Stadtmarketing, Wirtschafts- und Tourismusförderung können hier einmal Hand in Hand mit dem Handel zeigen, dass mit Fantasie und Engagement ein hochkarätiges Freizeitangebot übers Jahr verteilt für alle Menschen in Dinslaken geboten werden kann. Die örtliche Kulturszene inbegriffen.“

Sie kritisiert die CDU dafür, dass sie die Idee für einen „Frischemarkt“ überhaupt aufgebracht hat. Die Partei setze Wochenmärkte aufs Spiel „wegen eines Konkurrenzfrischemarktes, der nur an einem Gewinn für Wenige orientiert ist“, so Linke-Ratsherr Dieter Holthaus

(szf)
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