Dinslaken Kein Beschluss zur Stadthalle

Dinslaken · An einem ließ Professor Dr. Dieter Haselbach vom Gutachterbüro ICG Culturplan keinen Zweifel. Die Stadt muss viel Geld – nämlich rund neun Millionen Euro – zur Sanierung der Stadthalle, inzwischen in Kathrin-Türks-Halle umbenannt, ausgeben.

An einem ließ Professor Dr. Dieter Haselbach vom Gutachterbüro ICG Culturplan keinen Zweifel. Die Stadt muss viel Geld — nämlich rund neun Millionen Euro — zur Sanierung der Stadthalle, inzwischen in Kathrin-Türks-Halle umbenannt, ausgeben.

"Wenn Sie das nicht wollen", so empfahl er gestern den Mitgliedern von Bau- sowie Kulturausschuss, "dann sollten sie jetzt den Beschluss fassen, den Abrissbagger kommen zu lassen." Diesen Beschluss fällten die Ausschüsse natürlich nicht.

Sie entschieden noch gar nichts, weil SPD und CDU unisono erklärten, dass sie noch keine Gelegenheit gehabt hätten, sich in ihren Fraktionen eingehend mit dem Gutachten zu beschäftigten. Allerdings ließen sie sich die Vorschläge der Gutachter — neben Haselmann war das Achim Pfeiffer vom Essener Architekturbüro Böll — ausgiebig erläutern.

Deren Position ist eindeutig, wie Haselmann klar stellte. Wenn die Stadt schon so viel Geld ausgeben muss, dann sollte sie noch ein paar Millionen darauflegen und damit die Halle nicht nur technisch ertüchtigen und verschönern, sondern auch in einen Zustand versetzen, der einen zeitgemäßen Stadthallenbetrieb ermöglichen würde. Darüber wie der aussieht, haben die Gutachter ebenfalls feste Vorstellungen.

Flexibleren Betrieb ermöglichen

Sie wollen eine Halle, die flexibler ist, mehr kleinere Veranstaltungen und einen Tagungsbetrieb zulässt. Das vorhanden Bistro und das Restaurant" sollten aufgegeben werden.

Stattdessen setzen die Gutachter auf einen auf die jeweils stattfindenden Veranstaltungen abgestimmten Cateringservice. Das alles würde ihren bisherigen Schätzungen nach Investitionen von 12 bis 14,4 Millionen Euro erforderlich machen, hätte aber auch den Effekt, dass sich der Zuschussbetrag, den die Stadt jährlich in den laufenden Betrieb der Halle pumpt um rund 150 000 bis 200 000 Euro verringern würden.

Die reine Sanierung der Halle würde, so rechnete Haselmann vor, den städtischen Haushalt jährlich um etwa 0,8 Millionen Euro belasten. Würde zusätzlich in die Entwicklung der Halle investiert, erhöhe das die jährliche Belastung noch einmal um 140 000 bis 290 000 Euro. Für jährliche Kosten von etwa einer Million Euro verfüge die Stadt dann aber, so der Gutachter, über eine zeitgemäß funktionierende Halle.

(RP)
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