Vorsorgemaßnahme Stadtwerke bekämpfen Keime im Dinslakener Trinkwasser mit Chlor

Dinslaken · Die Qualität des Wassers sei nicht beeinträchtigt, sagen die Stadtwerke.

 Das Wasser kommt nun gechlort aus der Leitung (Symbolbild).

Das Wasser kommt nun gechlort aus der Leitung (Symbolbild).

Foto: dpa/Lukas Schulze

Das Trinkwasser in Dinslaken wird seit Mittwochabend mit Chlordioxid versetzt. Das haben die Stadtwerke Donnerstag mitgeteilt. Am Mittwoch seien bei einer routinemäßigen Untersuchung an einer einzelnen Entnahmestelle im Stadtgebiet Keime gefunden worden, erklärt Stadtwerke-Sprecherin Bettina Schack. In den Proben anderer Stellen ist nichts aufgefallen.

Was da entdeckt wurde seien „Umweltkeime“, erläutert Schack: „Die kommen in jeder Pfütze vor.“ Im Trinkwasser haben sie aber nichts zu suchen. Deshalb wurde das Ergebnis dem Gesundheitsamt gemeldet, das daraufhin die Desinfektion anordnete. Vor allem wird nun nach der Ursache des Problems gesucht, „die Kollegen sind jetzt dabei“, so Schack. Es geben verschiedene Möglichkeiten, wie es zu Verunreinigungen kommen könne. „Das kann durch arbeiten passieren, oder durch Undichtigkeiten“, sagt sie.

Gechlort werde das Wasser nun so lange, „bis nichts mehr nachgewiesen werden kann. Es werden jetzt dauernd Proben entnommen.“

Die Maßnahme sei ein vorsorglicher Schritt, und die Trinkwasserqualität werde nicht beeinträchtigt, „es kann nach wie vor unbedenklich genossen werden“, betonen die Stadtwerke. Die Verbraucher könnten gegebenenfalls durch Geruch oder Geschmack wahrnehmen, dass das Wasser gechlort ist. Das muss aber andererseits nicht sofort der Fall sein: „Es dauert ein paar Tage, bis das übers gesamte System verteilt ist“, erklärt Schack.

Beigemischt werden zwischen 0,1 und 0,2 Milligramm Chlordioxid pro Liter Wasser. Der Grenzwert in Deutschland liegt bei 0,4 Milligramm pro Liter, führen die Stadtwerke aus. Chlordioxid werde zudem nicht nur in der Trinkwasserversorgung, sondern auch in der Lebensmittelbranche eingesetzt. Das Unternehmen kündigt an: „Die Wasserwerke Dinslaken werden erneut darüber informieren, wenn die Beimischung wieder ausgesetzt werden kann.“

Trinkwasser ist in Deutschland das am strengsten kontrollierte Lebensmittel. Die Anforderungen sind höher als die, die für Mineralwasser gelten. Auch schreiten die Gesundheitsämter sofort ein, wenn bei einer Kontrolle Unregelmäßigkeiten auftreten. Dass das Wasser in der ganzen Stadt desinfiziert wird, wenn an irgendeiner Stelle Keime auftreten, ist normal.

(szf)
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