Dinslaken Kathrin-Türks-Halle und Bäder - es geht um viel Geld

Dinslaken · Der Finanzausschuss beschäftigte sich gestern mit zwei großen Investitionsvorhaben. Entschieden ist nichts.

"Dinslaken ohne Kathrin-Türks-Halle mag sich kein Bürger vorstellen." Ronny Schneider glaubt klar zu wissen, was die Dinslakener wollen und deswegen dankte er den Verantwortlichen im Rathaus gestern im Finanzausschuss auch dafür, "dass sie nach der niederschmetternden Nachricht aus Düsseldorf nicht in Lethargie verfallen sind und alternative Finanzierungsmöglichkeiten gesucht und aufgezeigt haben". Die Botschaft, die der Sozialdemokrat als niederschmetternd empfindet: Die Gelder in Höhe von über acht Millionen Euro aus Städtebaufördermittel zu den Investitionskosten in Höhe von insgesamt rund 24 Millionen Euro für die Sanierung der Kathrin-Türks-Halle fließen nicht, wie das die Stadt eigentlich fest eingeplant hatte.

Ob aus diesem Topf überhaupt Gelder für das Vorhaben zu bekommen sind, in welcher Höhe und wann, ist völlig unklar. Also hatte die Verwaltung alternative Finanzierungsmöglichkeiten erarbeitet. 4,3 Millionen Euro will sie aus Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes nehmen, deutlich über drei Millionen will sie zusammenbekommen, indem sie die steuerlichen Möglichkeiten nutzt, die sich ergeben, weil die Halle an die stadteigene Din-Event-Gesellschaft verpachtet ist und ein kleinerer Betrag soll dann doch noch aus der Städtebauförderung fließen. Ein abschließende Meinung zu diesen Überlegungen formulierte der Ausschuss nicht. Die Verwaltung wird jetzt noch einmal gründlich rechnen. Wenn diese Rechnung so ausfällt, wie erhofft, könnte die Politik im Frühjahr den Baubeschluss fassen und die Halle Ende 2019 saniert sein.

Bleibt das Freibad Hiesfeld erhalten - als konventionelles Bad oder als Naturbad? Eine ganz klare Meinung dazu hat bislang nur die Bewegung für nachhaltige Politik (BNP). Fraktionschef Thomas Koch plädierte dafür, das Hiesfelder Bad aufzugeben und stattdessen, dass DINamare im Volkspark auszubauen - möglichst auch mit Sauna. Das sei die nachhaltigste Lösung und seine Fraktion sei dagegen, weitere teure Experimente für nur einen Teil der Bevölkerung zu machen. Alle anderen Fraktionen wollen noch viele Fragen geklärt wissen. Eine Mahnung gab Kämmerer Dr. Thomas Palotz der Politik noch mit auf den Weg. Bei allen ihren Entscheidungen solle sie bedenken, welche Auswirkungen sie auf die Ausschüttung der Stadtwerke an die Stadt hätten. Denn diese sei eine der wenigen verlässlichen Größen bei den Einnahmen der Stadt. Die Stadtwerke sind bei den Finanzierungskosten der Bäder über ihre Gesellschaft Dinbad bekanntlich mit im Boot.

(RP)
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