Da zieht der Mottowagen zur Kulturhauptstadt Ruhr.2010 mit lauter Musik vorbei, und Schlagerkönig Michael Wendler wirft die ersten CDs zum Elferrat. Der Dinslakener Sänger scheint sich bei den Voerder Jecken wohlzufühlen und verteilt nicht nur seine eigenen CDs, sondern wirft auch Popkorn in das Narrenvolk.

Doch das jecke Treiben muss zumindest teilweise der Kälte Tribut zollen. So beschränken sich am Wegesrand viele Kostüme auf eine närrische Kopfbedeckung oder bunt gefärbte Haare, während ansonsten eher dicke Winterjacken angesagt sind. Im flauschigen Hasenkostüm oder ­ passend zum Valentinstag ­ als Froschkönig mit der Aufschrift "King of Love” auf der Suche nach der passenden Prinzessin, lässt es sich auch bei kalten Temperaturen aushalten.

Kampf um die Kamelle

Eins bleibt bei allen Wetterlagen gleich: Die süße Wurfmunition von den Karnevalswagen erfreut sich immer größter Beliebtheit. Da wird bei den Jecken am Straßenrand auch gerne mal getrickst, und umgedrehte Sonnenschirme warten darauf, möglichst viele Bonbons einzufangen. Tüten werden in den Kamelleregen gehalten, und der ein oder andere Schokoriegel landet im weit gespannten Oberteil der Marke Sterntaler.

Aber natürlich bekommt auch der närrische Nachwuchs genug vom Naschwerk ab, sofern er bereit ist, es vom Boden aufzuheben. Gegen die Kälte helfen allerdings nicht nur die kleinen Kalorienbomben, sondern auch menschliche Nähe. So drängen sich die Zuschauer besonders am Rathausplatz und vor dem Marktkauf dicht an dicht. Vor der Pauluskirche warten besonders viele Jecken auf den ankommenden Zug. Einige tanzen sich warm zu den Partyhits, die vom Ruhr.2010-Mottowagen schallen.

Ein Fest für Wendler-Fans

Musikalisch kommen besonders die Wendler-Fans auf ihre Kosten. Dessen Hit "Sie liebt den DJ” tönt den Narren entgegen, und an der Endstation des Zuges wird der Mottowagen mit dem Dinslakener Schlagerstar von einigen Fans belagert. Die winken dem Wendler noch nach, als dieser mit Ehefrau Claudia und Tochter Adeline im schwarzen Mercedes davonfährt.