Viele gemeinsame Wanderungen Junge „Zugvögel“ lernen die Welt kennen

Der Orden der Geusen hat seinen Sitz in Dinslaken und betreibt dort sein Vereinsheim. Die Mitglieder des Jugendbundes unternehmen Freizeitaktivitäten, Fahrten, Wanderungen, Ausflüge und setzen einige Projekte um.

 Die „Zugvögel“ hielten sich dieses Jahr in Schweden auf und erwanderten das Land mit ihren Rucksäcken.

Die „Zugvögel“ hielten sich dieses Jahr in Schweden auf und erwanderten das Land mit ihren Rucksäcken.

Foto: Sascha Wagner

Es gibt sie noch: die Jugendgruppen, deren Mitglieder sich als „Zugvögel“ aufmachen, die Welt zu entdecken. In Dinslaken hat der Orden der Geusen seinen Sitz, dem neben der Lohberger Gruppe weitere in Duisburg, Essen, Velbert und Ratingen angehören. Er ist Teil des Vereins „Zugvogel Deutscher Fahrtenbund“. Ordensführer ist der Dinslakener Sascha Wagner, der sich in der Partei Die Linke engagiert, aber die parteipolitische und auch religiöse Unabhängigkeit der Zugvögel betont. „Wir verstehen uns als ein Lebensbund. Bei den Zugvögeln kann man die Welt, andere Menschen und andere Lebenskreise kennenlernen“, sagte Wagner.

Bei den „Zugvögeln“ können Jungen ab acht, neun Jahren mitmachen. Mädchengruppen gibt es dort nicht. Es sei zwar versucht worden, sie zu etablieren, doch sei dies daran gescheitert, dass es nicht gelungen sei, dauerhaft Gruppenleiterinnen zu binden. Also werden Mädchen, die sich für die Zugvögel interessieren, an befreundete Schwesterorganisationen vermittelt, wie Sascha Wagner erläuterte.

Das Gemeinschaftserlebnis wird bei den „Zugvögeln“ groß geschrieben. Sie unternehmen beispielsweise Freizeitfahrten, Wanderungen sowie Ausflüge. Auch kleinere Expeditionen sowie Zeltlager und Spieleabende werden veranstaltet. Regelmäßig finden Gruppentreffen im Vereinsheim statt, das an der Dorotheenstraße 114 in Lohberg liegt. Für die „Zugvögel“ ist dieser Treffpunkt ein Ort, an dem man gemeinsam spielt, singt, musiziert und Abenteuer erlebt. Die Jugendgruppen engagieren sich auch für den Naturschutz und arbeiten auf diesem Gebiet an eigenen Projekten, so unterhalten sie auf ihrem Gelände eine Totholzhecke, wie Wagner weiter berichtete. Durch die gemeinsamen Interessen und Aktivitäten bildeten sich Freundschaften, die oft ein Leben lang hielten, so Wagner weiter.

Die „Zugvögel“, deren Mitglieder sich zur Gewaltlosigkeit bekennen, stehen nach den Worten von Wagner in der Tradition der Deutschen Jugendbewegung. Im Mittelpunkt stehe der Freundschaftsgedanke, auch setze man setzt sich für Völkerverständigung und kulturellen Austausch ein. Bei Freizeiten im Ausland lernten die „Zugvögel“ Land und Leute kennen. Auf der jüngsten Schweden-Fahrt hatten die Teilnehmer drei Wochen lang die Möglichkeit, die schwedischen Seen mit dem Kanu zu erkunden und wanderten mit dem Rucksack durch die naturbelassene Landschaft des Dalslandes bis hin zum Vätternsee.

Das Zugvogeldasein hat für Sascha Wagner auch etwas mit Ritterromantik zu tun. In Anlehnung an die niederländischen Freiheitskämpfer im 80-jährigen Krieg sei der Orden nach den Geusen benannt worden. Das Vereinsheim, die Trutz zu Lohberg, habe Anklänge an eine Burg. Das Gebäude war früher der Treff des Jugendbundes „Der Sonne entgegen“. Später wurde es dann vom Jugendbund und den „Zugvögeln“ gemeinsam betrieben, bis der Orden der Geusen das Haus allein übernahm und weiterführte. In die Renovierung und den Erhalt dieses Gebäudes wurde und wird auch weiterhin viel Arbeit investiert, wie Sascha Wagner sagte.

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