Dinslaken Jugendliche auf Weg zum Weltjugendtag

Dinslaken · Junge Christen aus der Kirchengemeinde Sankt Dionysius fahren nach Krakau. Neuen Blick auf den Glauben gewinnen.

"Trost - miteinander - herzlich - Gerechtigkeit" - das sind nur vier der vielen Worte, aus denen fünf Jugendliche und junge Erwachsene der katholischen Kirchengemeinde Sankt Dionysius in Walsum das Wort "Mensch" geformt haben. Der Schriftzug prangt auf den grünen T-Shirts, die sie tragen, ebenso auf einem alten Bettlaken, das nun als Banner fungiert. Morgens fuhren sie mit dem Bus Richtung Polen, zum Weltjugendtag (WJT), der dort vom 26. bis 31. Juli stattfindet

Begleitet wird die Gruppe von Pastoralreferentin Kirsten Thalmann. Sie sieht im WJT eine "große Chance", dass die Mitfahrer einen neuen Blick auf den Glauben finden und eine andere, jüngere Kirche erleben können. "Deshalb biete ich diese Fahrt an", sagt sie, "bei einem Weltjugendtag sieht man Vieles, was anders ist, was Mut macht. Die Jugendlichen können anschließend etwas in die Gemeinde hineintragen, selbst wenn es nur kleine Dinge sind." Im Gepäck haben sie zudem die Gebetsanliegen der Gemeinde, die ihnen beim Aussendungsgottesdienst am vergangenen Sonntag mit auf den Weg gegeben wurden.

Für Klaudia Scholten ist es bereits der dritte Weltjugendtag, sie war schon in Sydney und auch in Madrid dabei. "Man weiß ungefähr, wie es abläuft und hat schon Erfahrungen gesammelt", erklärt sie und lächelt. Nach einem Griff in ihre Tasche zeigt sie einen Reiseführer für die Stadt Breslau mit vielen bunten Aufklebern. "Den hat eine Freundin fertig gemacht, die sich da auskennt", sagt die 24-jährige Studentin, die mit Hilfe der anderen Mitfahrer auch das "Mensch"-Logo entwickelt hat, das nun die Gruppen-Shirts ziert: "Wir haben Worte gesucht, die erklären, was es heißt, Mensch und Christ zu sein".

Eine Premiere ist der WJT für den 21 Jahre alten Maximilian Röth. Er findet es "spannend" und möchte neue Leute in Polen kennenlernen. "In der Schule hat man das schon gemerkt, dass man manchmal komisch angeguckt wurde, wenn man Lieder und Gebete im Gottesdienst kannte", berichtet er. Das soll beim WJT anders sein - die Jugendlichen dort teilen Gebete und Rituale, aus welchen Teilen der Welt sie auch stammen. Johanna Wilmes (23), die ebenfalls mitfährt, ergänzt: "Das sind weltweite Sachen, der Glaube und die Verbundenheit. In anderen Ländern ist die Kirche viel jünger, ich bin gespannt zu sehen, wie der Glaube da gelebt wird." Die ersten Tage verbringen die Walsumer in einer Gastgemeinde in Breslau. Am Montag, 25. Juli, geht es weiter nach Krakau. Dort wird, neben rund einer Million Jugendlicher, Papst Franziskus erwartet.

Das Motto des Weltjugendtages 2016 in Krakau ist dem Matthäus-Evangelium entnommen. Es lautet: "Selig, die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden." Die Tage bis zum 25. Juli sind für die Jugendlichen in ganz Polen Tage der Begegnung. Der WJT findet vom 26. bis 31. Juli statt, eröffnet wird er am 26. Juli mit einer Messe im Blonia-Park in Krakau. Zelebriert wird sie von Stanislaw Kardinal Dziwisz, Erzbischof von Krakau und ehemaliger Sekretär von Papst Johannes Paul II. Papst Franziskus wird am 28. Juli von den WJT-Teilnehmern willkommen geheißen. Die Abschlussmesse wird am Sonntag, 31. Juli, gefeiert.

(RP)
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