Tischler-Ausbildung Der Innungsbeste kommt aus Hünxe

Hünxe/Rees · Jan Wiemer (21) hat als Bester der Tischler-Innung im Kreis Kleve seine Ausbildung abgeschlossen. Sein Gesellenstück ist ein hängendes Sideboard aus Nussbaum mit geölter Oberfläche und einer Edelstahlhaube.

 Jan Wiemer (links) hat zwei Jahre bei Andreas Elbers in Rees gelernt und die Ausbildung als Innungsbester aller Tischler-Azubis im Kreis Kleve abgeschlossen.

Jan Wiemer (links) hat zwei Jahre bei Andreas Elbers in Rees gelernt und die Ausbildung als Innungsbester aller Tischler-Azubis im Kreis Kleve abgeschlossen.

Foto: Michael Scholten

Meister Andreas Elbers ist ausgesprochen stolz auf Jan Wiemer und seine Leistungen. Der 21-Jährige aus Hünxe hat als Bester der Tischler-Innung Kreis Kleve (Nord- und Südkreis) seine Ausbildung abgeschlossen. Wiemer absolvierte im Reeser Betrieb Elbers Holzdesgn GmbH eine auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung. Am Ende bekam er eine glatte Eins in der Theorie, in der Praxis und auch für sein Gesellenstück, das außerdem die Belobigung einer Fachjury erhielt.

Die Arbeit mit Holz wurde Jan Wiemer förmlich in die Wiege gelegt. Seine Familie leitet einen großen Tischler-Betrieb in Hünxe. „Das ist mein Traumberuf, ich habe schon immer viel aus Holz gebaut, zum Beispiel ein Baumhaus in meiner Kindheit“, sagt Jan Wiemer. Deshalb wusste er bereits vor dem Abitur an der Gesamtschule in Hünxe, wohin ihn die Ausbildung und der spätere Beruf führen sollten.

Für das Unternehmen an der Weseler Landstraße in Groin entschied er sich aus zwei Gründen: Zum einen arbeitete Meister Andreas Elbers schon mit Jan Wiemers Vater und Großvater an gemeinsamen Projekten, zum anderen ist die Elbers Holzdesign GmbH überregional als vorbildlicher Ausbildungsbetrieb bekannt. Seit der auf Innenausbau und Möbel spezialisierte Betrieb 1996 (damals noch in Millingen) gegründet wurde, absolvierten dort circa 25 junge Menschen ihre Ausbildung. „Wir können uns wirklich nicht vorwerfen lassen, nicht für Handwerker-Nachwuchs zu sorgen“, betont Andreas Elbers.

Aktuell beschäftigt er neben sechs Gesellen und zwei Büroangestellten auch wieder drei Auszubildende, darunter eine junge Frau. „Bei Elbers darf man auch als Azubi sehr viel selbst machen“, lobt Jan Wiemer die Ausbildung. Neben dem Unterricht an der Berufsschule in Kleve bestand die Lehre vor allem aus praktischer Arbeit, sowohl in der Werkstatt als auch an vielen auswärtigen Arbeitsorten. So wurde auch ein Ärztehaus in Bayern ausgestattet, hinzu kamen in ganz Deutschland Praxen und Privathäuser, für die maßgeschneiderte Möbel, begehbare Kleiderschränke oder ganze Küchen gefertigt wurden. In den Niederlanden beteiligte sich der Reeser Betrieb am Ausbau einer neuen Stadthalle.

„Natürlich fängt man mit kleineren Arbeiten an, aber am Ende der Ausbildung baut man seine eigenen Möbel“, sagt Jan Wiemer und ergänzt: „Man wächst hier wirklich mit seinen Aufgaben.“ Als Gesellenstück hat er ein hängendes Sideboard aus Nussbaum mit geölter Oberfläche und einer Edelstahlhaube entworfen und gebaut. Optik und Funktionalität überzeugten die Jury, die ihm eine Urkunde mit Belobigung ausstellte.

Inzwischen hat Jan Wiemer Rees verlassen und arbeitet in Hünxe im elterlichen Betrieb, den er eines Tages übernehmen wird. Andreas Elbers wusste von Anfang an, dass er den Innungsbesten nach zweijähriger Ausbildung wird ziehen lassen müssen. „Wir bilden ganz bewusst über unseren eigenen Bedarf aus“, sagt der Meister, „weil wir wissen, wie schwer es unsere Branche hat, gutes Personal zu finden.“

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