Intendant der Burghofbühne ist gegen die Umbenennung der KTH in Stadthalle „Dinslaken kann stolz sein auf Kathrin Türks“

Dinslaken · Mirko Schombert, Intendant der Burghofbühne, erklärt, warum es richtig und wichtig ist, dass die Kathrin-Türks-Halle den Namen der Gründungsintendantin des Theaters beibehält.

 „Eine Stadthalle hat jeder“, sagt Mirko Schombert, Intendant der Burghofbühne. „Eine Kathrin-Türks-Halle hat nur Dinslaken.“

„Eine Stadthalle hat jeder“, sagt Mirko Schombert, Intendant der Burghofbühne. „Eine Kathrin-Türks-Halle hat nur Dinslaken.“

Foto: Kulturales Haibach-Daniel

In der aktuellen Diskussion um die Umbenennung der Kathrin-Türks-Halle in „Stadthalle“ – die SPD-Fraktion hat einen entsprechenden Antrag gestellt – hat sich jetzt Mirko Schombert, Intendant der Burghofbühne, zu Wort gemeldet. Er sagt, warum die Stadthalle weiterhin den Namen der Gründungsintendantin Kathrin Türks tragen sollte.

„Als ich 2013 zum Intendanten der Burghofbühne Dinslaken gewählt wurde, habe ich kurz danach in der Außengastronomie der Kathrin-Türks-Halle einen Kaffee getrunken und mich auf meine Tätigkeit und meine neue Heimat gefreut. Dass diese Halle, traditionelle Premierenspielstätte der Burghofbühne, nach der Gründungsintendantin dieses Theaters benannt war, war für mich Ausweis einer besonderen Verbindung und Wertschätzung der Stadt mit und gegenüber ihrem Landestheater.

 Die Kathrin-Türks-Halle soll eine „Halle für alle“ werden.

Die Kathrin-Türks-Halle soll eine „Halle für alle“ werden.

Foto: Heinz Schild

Diese Wertschätzung hat Dinslaken immer wieder, nicht zuletzt in der großen Spardiskussion 2015 eindrucksvoll und mit großem Einsatz unter Beweis gestellt. Dafür bin ich der Stadt sehr dankbar. Der alle zwei Jahre verliehene Kathrin-Türks-Preis wird neben der Niederrheinischen Sparkasse Rheinlippe und dem Förderverein des Theaters auch von der Stadt Dinslaken mitveranstaltet und genießt überregional einen hervorragenden Ruf.

Ebenso übrigens wie der Vollbluttheatermensch Kathrin Türks, auf die ich immer wieder angesprochen werde, wenn ich mit Theaterschaffenden aus der ganzen Republik rede. Dinslaken kann stolz sein auf diese kulturelle Botschafterin, die nicht nur in den Anfängen für die Bergleute der Stadt sondern unter widrigen Bedingungen bald schon für alle Bürger:innen der Region qualitätsvolles Theater ermöglicht hat. Als langjährige AssitejVorsitzende hat sie darüber unermüdlich für das Kinder- und Jugendtheater in Deutschland gekämpft, das ganz in ihrem Sinne „Kultur für alle“ war. Wenn Dinslaken nun eine „Halle für alle“ (wieder-)eröffnet, ist Kathrin Türks daher meiner festen Überzeugung nach eine mehr als passende Namensgeberin. Würde die Halle nicht schon so heißen – man müsste sie nach ihr benennen.

Umso mehr verwundert mich die aktuelle Diskussion über die Frage, die Kathrin-TürksHalle wieder in „Stadthalle“ umzubenennen. Ich bezweifle überhaupt nicht dass viele  Dinslakener und Dinslakenerinnen nach wie vor von „Stadthalle“ sprechen. Dass es zwischen öffentlichen Gebäudenamen und ihren Alltagsbenennungen Unterschiede geben kann, ist ja nicht ungewöhnlich und eher bereichernd. Die Chance, über die Benennung solcher Gebäude wichtige und prägende Kinder einer Stadt zu ehren und im öffentlichen Bewusstsein zu verankern, sollte man meiner Meinung nach aber nicht leichtfertig vertun.

Ich vermag nicht zu beurteilen, wie viele immer noch von der Sekundarschule statt von Friedrich-Althoff-Schule sprechen. Die Umbenennung 2014 war aber sicher ein wichtiger Beitrag, Friedrich Althoff verdientermaßen zu einer größeren Bekanntheit zu verhelfen. Diese Bekanntheit, diese Wertschätzung hat Kathrin Türks in der Stadt, in der sie gewirkt hat und in der immer noch alle zwei Jahre ein nach ihr benannter Preis verliehen wird, in meinen Augen und denen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Burghofbühne ebenso verdient. Ich freue mich daher über die aktuelle Diskussion, beweist sie doch das Engagement und die Lust an politischer Beteiligung der Menschen in dieser Stadt. Ich hoffe aber genauso sehr, dass am Ende dieser Diskussionen die Erkenntnis stehen wird: Eine Stadthalle hat jeder, eine Kathrin Türks hat(te) nur Dinslaken.“

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