Dinslaken In Dinslaken wird die Ruhrtriennale eröffnet

Dinslaken · Bedeutende Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, und diese Stadt, nicht etwa eine der großen Metropolen in der Region, wird zum Schauplatz besonderer kultureller Höhepunkte. Die weithin bekannte Ruhrtriennale wird am Freitag, 14. August, mit dem Musiktheaterprojekt "Accattone" ("Wer nie sein Brot mit Tränen aß") in der Regie von Intendant Johann Simons in der ehemaligen Kohlenmischhalle des Bergwerks Lohberg eröffnet.

Bei dem Musiktheaterprojekt mit dem Text von Pier Paolo Pasolini und der Musik von Johann Sebastian Bach wird das Ganze in ein neues Verhältnis zueinander gesetzt. Der Protagonist lügt, stiehlt, treibt Frauen in die Prostitution, setzt allgemein auf Zwietracht. Zu arbeiten gilt dem Anti-Messias als Laster. Er und seine Gefährten definieren sich nicht durch Besitz, Status oder gesellschaftliche Funktion. Pasolinis Helden kämpfen ums Überleben.

Statt bürgerlichen Wert- und Moralvorstellungen zu folgen, setzen sie auf ihren Instinkt und huldigen dem intensiven Augenblick. Philippe Herreweghe und das Collegium Vocale Gent erschaffen mit Bachs Kantaten ein Spannungsfeld zwischen himmlischem Erlösungsversprechen und irdischer Realität, das auch visuell einen gewaltigen Eindruck machen wird. Die musikalische Leitung der ersten vier Abende liegt in den Händen von Philippe Herreweghe, bei den weiteren zwei Aufführungen in der Verantwortung von Christoph Siebert.

Die Besetzungsliste ist beachtlich: Benny Claessens, Elsie de Brauw, Anna Drexler, Sandra Hüller, Steven Scharf, Steven van Watermeulen, Lukas von der Lühe, Mandela Wee, Pien Westendorp, Lien Willde-meersch, Jeff Wilbusch, Dorothee-mields, Alex Potter, Thomas Hobbs und Peter Kooij. Die Produktion wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, freundlich unterstützt von der RAG-Stif-tung und der RAG Montan Immobilien. Mehr auf: www.ruhr-triennale.de

(RP)
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