Dinslaken "In Dinslaken ist Chaos programmiert"

Dinslaken · Nach der Entscheidung, die neue Trasse für die Bundesstraße 8 nicht mehr als vordringlichen Bedarf einzustufen, hofft die Stadt Dinslaken, noch etwas korrigieren zu können. CDU-Fraktionschef kritisiert den Bürgermeister.

 Die Situation auf der Bundesstraße 8 muss unbedingt geändert werden.

Die Situation auf der Bundesstraße 8 muss unbedingt geändert werden.

Foto: Lars Fröhlich

"Die Probleme in Dinslaken sind in der Diskussion untergegangen", so kommentiert der städtische Pressesprecher Horst Dickhäuser die Entscheidung, die Planung der neuen Bundesstraße 8 (B 8n) zwischen Dinslaken und Friedrichsfeld im Rahmen des Bundesverkehrswegeplanes nicht mehr als vordringlichen Bedarf einzustufen, aus Dinslakener Sicht.

Für Dinslaken sei dies keine zufriedenstellende Entscheidung, denn durch die gegenwärtige Trassenführung werde die Stadt am stärksten belastet. Dass die Kommunen Wesel und Voerde sich in erster Linie für ihre Belange einsetzten, sei verständlich.

Dennoch, gibt Dickhäuser die Haltung in seiner Verwaltung wieder, werde Dinslaken durch die gegenwärtige Verkehrsführung über Gebühr belastet.

Die Stadtspitze will nun kurzfristig Kontakt mit Landesverkehrsminister Michael Groschek aufnehmen "mit dem Ziel, dem Bundesverkehrsministerium unseren Standpunkt darzulegen". Das eigentliche Ziel aus Dinslakener Sicht, eine neue Streckenführung außerhalb der Stadt, sei nun erst einmal raus aus der Dringlichkeit. Dennoch sei vielleicht noch etwas korrigierbar, so Dickhäuser mit Blick auf eine mögliche Kompromisslösung bei der Trassenführung. Eine kurzfristige Möglichkeit, die Verkehrsbelastung auf dem Dinslakener Stadtgebiet zumindest zu entzerren, sei zum Beispiel eine Pförtnerampel, die den Zufluss auf die Strecke bei großem Verkehrsaufkommen regelt.

Heinz Wansing (CDU) sieht in keiner Weise Dinslakener Interessen vertreten. Man habe nun für die nächsten 15 Jahre keinerlei Perspektive auf eine Veränderung, sondern der Status Quo bleibe. "In Dinslaken ist das Chaos programmiert", kommentiert der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion. Und er kritisiert Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, der die Dinslakener Interessen nicht ausreichend vertreten habe. Die Situation auf der B 8 werde von Jahr zu Jahr schlimmer, fügte Wansing hinzu. Eine Lösung auf der vorhandenen Bundesstraße sei aus seiner Sicht nicht möglich.

Für den Dinslakener SPD-Vorsitzenden Reinhard Wolf ist klar, dass es eine Lösung geben muss, weil die jetzige Situation auf der Bundesstraße 8 so nicht bleiben könne. An der Umsetzung einer Tunnellösung glaubt er mit Blick auf die Kosten nicht. Wie auch immer eine Lösung aussieht, sie dürfe nicht einseitig die Dinslakener belasten. Voerde und Dinslaken müssten sich nun zusammenraufen.

(rme/mt)
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