Es geht um Gruppentraining Hundetrainerin verärgert über die Stadt

Dinslaken · Susanne Polat, die am Ziegeleiweg in Dinslaken ihre Hundeschule betreibt, fühlt sich in der Corona-Krise von der Verwaltung nicht genügend informiert und nicht ausreichend unterstützt. Sie kritisiert zudem Ungleichbehandlung.

 Susanne Polat (rechts) mit Teilnehmern Ihres Trainings.

Susanne Polat (rechts) mit Teilnehmern Ihres Trainings.

Foto: SP

Die Corona-Krise stellt auch für Susanne Polat einen tiefgreifenden Einschnitt dar. Die Arbeit in ihrer „Schule für den Umgang mit dem Hund“, die sie am Ziegeleiweg betreibt, musste sie im Zuge der Pandemie Mitte März einstellen. Später konnte sie dann Einzeltraining durchführen. Als sie am 23. April erfuhr, dass eine andere Hundeschule wieder Gruppentraining anbietet, frage sie am 24. April bei der Stadtverwaltung über deren Facebook-Account nach offiziellen Informationen zum Stand der Dinge und erhielt eine für sie enttäuschende Antwort. Hundeschulen dürften ihren Betrieb noch nicht in vollem Umfang wieder aufnehmen, zulässig sei aber ein Einzeltraining von einem Trainer und einem Hundehalter mit einem Hund außerhalb Geländes der Hundeschule.

Also musste sie auf Gruppentraining verzichten. „Dabei hätte ich am Sonntag Welpenschule machen können“, sagte Polat. Da sie das aber nicht konnte, musste sie bei 27 Welpen und deren Besitzern, die an diesem speziellen Training teilgenommen hätten, einen finanziellen Verlust von rund 400 Euro hinnehmen. „Das ist für mich viel Geld, wer ersetzt mir den Ausfall“, fragt Susanne Polat. Ständig sei sie zudem von ihren Kunden gefragt worden, wie es denn mit ihrem Trainingsbetrieb aussehe, da andere Schulen das gemeinschaftliche Training wieder aufnehmen würden.

Die Hundeschulbesitzerin hatte Zweifel, dass die Auskunft der Dinslakener Stadtverwaltung richtig gewesen sei. Erneut wandte sie sich schriftlich an die Verwaltung. Vom Fachdienst Allgemeine Ordnung, Gewerbe und Verkehr erhielt Susanne Polat Antwort und erfuhr, dass jeder Dienstleister sich die für seinen Bereich relevanten Informationen selbst beschaffen müsse. Dies, so wurde eingeräumt, sei schwierig, da stets nur der aktuelle Stand der Rechtslage wiedergegeben werden könne und diese sich in den vergangenen Wochen mehrfach geändert habe. Ihr wurde die Rufnummer einer telefonischen Hotline des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales genannt, falls sie Fragen haben sollte. Die Auskunft die Susanne Polat zu ihrer Anfrage von der Kommune erhalten hatte, basiere auf auf den Informationen, die die Stadtverwaltung zu dem entsprechenden Thema von dem Ministerium erhalten habe, immer auf Grundlage des aktuellen Standes, so die Verwaltung weiter.

Nicht nachvollziehen kann Susanne Polat, dass sie nur Einzeltraining anbieten durfte, während eine andere Hundeschule in Dinslaken die Genehmigung zum Gruppentraining erhalten habe. Das ist für sie Ungleichbehandlung. Andernfalls habe eine Hundeschule scheinbar ohne Genehmigung in Gruppen gearbeitet und damit gegen die Verordnung verstoßen.

Die Anfrage von Susanne Polat sei durch die Stadtverwaltung bearbeitet und sehr rasch beantwortet worden, und zwar inhaltlich auch zutreffend mit Blick auf die damals gültige Corona-Schutzverordnung des Landes NRW, so Marcel Sturm, Sprecher der Stadt Dinslaken. „Dass eine andere Hundeschule damals in der vergleichbaren Situation von uns eine Genehmigung erhalten habe, können wir nicht bestätigen. Eine solche Genehmigung wurde von unserem Ordnungsbereich nicht erteilt.“ Zudem verweist er darauf, dass der Hundetrainerin eine Rufnummer des Ministerium mitgeteilt worden sei, wo Informationen aus erster Hand zu erhalten seien. „Insofern können wir weder den Vorwurf der ,falschen Information’ noch den Vorwurf der ,Ungleichbehandlung’ nachvollziehen“, wie der städtische Sprecher mitteilt. Zudem werde die Verwaltung sich erneut mit der Hundeschulbesitzerin in Verbindung setzen, so Sturm.

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