Foto-Nachweis aus Hünxe im Wolfsgebiet Schermbeck Niederrheinwölfin „Gloria“ hat wieder Nachwuchs

Hünxe / Wesel / Niederrhein · Schon 2020 hatte das hiesige Wolfspaar mindestens einen Welpen. Jetzt gibt es in 2021 erneut Nachwuchs im Rudel des Wolfsgebiets Schermbeck: Dem Landesumweltamt liegen neue Fotografien vor, die ein Jungtier zeigen.

 Ein Wolf trabt seines Weges - hier ein Tier in einem Gehege (Symbolbild).

Ein Wolf trabt seines Weges - hier ein Tier in einem Gehege (Symbolbild).

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Niederrhein-Wölfin „Gloria“ und ihr Partner haben wieder mindestens einen Welpen. Dem Landesumweltamt liegen zwei neue Foto-Nachweise vor, auf denen ein wenige Wochen altes Jungtier zu sehen ist. Die Behörde bestätigt daher nun „eine erneute Reproduktion im Rudel ,Schermbeck’“, wie sie mitteilt.

Die Bilder entstanden beide auf dem Gebiet der Gemeinde Hünxe: eines am 27. Juni und 4. Juli 2021. Man habe sie auf Echtheit und Herkunft untersucht. Angaben dazu, durch wen oder unter welchen Umständen die Fotos aufgenommen wurden, macht das Amt nicht. Aber Sprecher Wilhelm Deitermann erklärt: Es könne „jetzt schon festgestellt werden, dass mindestens ein Welpe geboren worden ist“.

Im Jahr 2020 hatte es im Rudel „Schermbeck“ erstmals Nachkommen gegeben, ebenfalls mindestens einen Welpen.Kostenpflichtiger Inhalt Wohl, weil die Elterntiere den Nachwuchs zu versorgen hatten, hatte es im August 2020 eine auffällige Häufung von Angriffen auf Nutztiere gegeben. Von insgesamt 18 belegten Attacken des gesamten Jahres ereigneten sich neun im August.

Üblicherweise machen die herangewachsenen Welpen eines Rudels sich irgendwann selbstständig und ziehen weiter, um anderswo eigene Rudel zu gründen und Reviere zu besetzen. Was aus dem „Schermbeck“-Welpen des vergangenen Sommers geworden ist, ist allerdings unbekannt.

„Wenn ein Jungtier sich auf den Weg macht, werden wir es nicht mitbekommen“, erklärt das Wilhelm Deitermann vom Landesumweltamt. Zwar kann man über Gen-Nachweise durch Risse oder Kot feststellen, dass ein Wolf zu einem bestimmten Zeitpunkt vor Ort wart. Solche Nachweise sind aber eher selten. Fallen keine an, heißt das im Umkehrschluss keineswegs, dass keine Wölfe mehr da sind. „Nur im Rahmen der Nachweise, die man im Laufe der Zeit bekommt, kann man sagen, wie groß ein Rudel ist“, verdeutlicht Deitermann. Ohne klare Spuren sei alles Spekulation.

Der letzte Zeugenbericht von einer Wolfssichtung in der Region stammt von Anfang Juli. Zwei Raubtiere sollen Pferde auf einer Wiese in Oberlohberg in Aufregung versetzt haben. 

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