Hünxe Hünxe: Anklage gegen drei Reichsbürger erhoben

Hünxe · Staatsanwaltschaft wirft zwei Männern und einer Frau des "Vereins für bioenergetisches Leben" Betrug vor.

In Dinslaken müssen sich bald zwei Männer und eine Frau des "Vereins für bioenergetisches Leben" wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat inzwischen Anklage erhoben, wie ein Sprecher unserer Redaktion auf Anfrage bestätigte. Die Angeklagten sollen der Reichsbürgerbewegung nahestehen. Hintergrund: Am frühen Morgen stürmten Anfang März 2017 vermummte Beamte eines Spezialeinsatzkommandos die ehemalige Gaststätte "3 Linden" in Hünxe-Drevenack und nahmen Axel B. fest. Der heute 54-Jährige hatte selbst gebaute Waffen. Sechs Wohnungen waren außerdem damals durchsucht worden - in Voerde, Dinslaken und Essen. Im Mittelpunkt der Razzia standen Mitglieder des "Vereins für bioenergetisches Leben", die der Reichsbürgerbewegung nahe stehen sollen. Mit dem 54-Jährigen sollen ein 38-Jähriger und eine Frau (39) auf der Anklagebank Platz nehmen. Ihnen wird gemeinschaftlich begangener gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen. Alle drei waren Mitglieder des "Vereins für bioenergetisches Leben". Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, mit Hilfe der Steuerberatersoftware "Datev" Verrechnungsschecks generiert zu haben, die die verschiedenen Vereinsmitglieder als Begünstigte ausgewiesen haben. Als Konto wurde das der Finanzverwaltung Dinslaken angegeben - letztlich entstand der Verwaltung kein Schaden, da zwar insgesamt neun Schecks in Höhe von je fast 7000 Euro gutgeschrieben wurden, das Geld nach wenigen Tagen aber zurückgebucht wurde, da der Betrug rasch aufgefallen war.

Wie ein Sprecher des Amtsgerichts Dinslaken sagt, muss sich der 54-Jährige außerdem wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. "Sechs selbst gebaute Apparaturen zum Verschießen von Schrotmunition wurden damals sichergestellt", sagt der Sprecher.

(RP)
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