Dinslaken Hochschulpläne noch nicht aufgegeben

Dinslaken · Verein arbeitet weiter daran, in der Stadt Dinslaken die Möglichkeiten zu einem akademischen Studium zu schaffen.Im Gespräch ist eine Kooperation mit der Hochschule von Arnheim und Nimwegen in den Niederlanden.

 Das alte Zechengelände in Lohberg sollte Sitz für den Hochschulstandort Dinslaken sein. An der Verwirklichung dieser Idee wird weiter gearbeitet.

Das alte Zechengelände in Lohberg sollte Sitz für den Hochschulstandort Dinslaken sein. An der Verwirklichung dieser Idee wird weiter gearbeitet.

Foto: M. Büttner

Um den noch jungen Verein Hochschulstadt Dinslaken ist es in den vergangenen Wochen und Monaten recht ruhig geworden. Auch im Internet ist nichts Neues mehr von ihm zu lesen. Wer dessen Homepage www.hochschulstadt-dinslaken.de aufrufen will, wird umgehend auf die Hochschulkompass-Seite weitergeleitet. Doch der Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, in Dinslaken die Möglichkeit zum akademischen Studium zu schaffen, existiert noch und ist auch weiterhin aktiv, wenn auch "aktuell etwas gebremst", wie dessen stellvertretender Vorsitzender Volker Grans gestern auf Nachfrage erklärte.

Momentan werden Kooperationsmöglichkeiten mit Niederländern ausgelotet. Dazu werden Gespräche mit der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen (Hochschule von Arnheim und Nimwegen, kurz HAN) geführt. Zudem befindet sich der Verein in Kontakt mit Hochschulkreisen in Köln, wie Volker Grans weiter berichtete.

Ursprünglich ging der Verein, dessen Vorsitzender Daniel Lorberg ist, davon aus, dass der Studienstart zum 1. Oktober des vergangenen Jahres mit Beginn des Wintersemesters 2017/2018 erfolgen sollte. Für Dinslaken war ein Kooperationsmodell mit einer anderen Hochschule vorgesehen. Partner sollte damals die Technische Hochschule Georg Agricola in Bochum sein, die ursprünglich als Bergbauschule gegründet worden war. Im Frühjahr 2017 sei dann allerdings die Absage aus Bochum gekommen. Zudem gab es eine Stellungnahme des Wissenschaftsrates, des Beratungsgremiums der Bundesregierung und der Regierungen der Länder, in der eine Rechtsänderung im Bereich der studiengangsbezogenen Kooperationen empfohlen wurde. Und genau davon hätte Dinslaken betroffen sein können. Deshalb entschloss sich der Vereinsvorstand, die neue Gesetzeslage abzuwarten, um für Dinslaken ein zukunftssicheres Studienangebot entwickeln zu können. Da es nicht möglich war, die ursprünglichen Planungen beizubehalten, wurde dann im April des vergangenen Jahres der vorgesehene Studienstart Oktober 2017 abgesagt.

Doch hat sich der Vereinsvorstand von den Entwicklungen nicht entmutigen lassen und sein Ziel im Blick behalten. Es gab Überlegungen, ob es möglich wäre, eine eigene Hochschule in Dinslaken zu gründen und aufzubauen. Das hätte dann allerdings den Einsatz enormer finanzieller Mittel erforderlich gemacht. "Wir hätten eine Bürgschaft über Gelder im sieben- bis achtstelligen Bereich benötigt", sagte Volker Grans. Als realistische Möglichkeit wird die Kooperation mit der Hochschule von Arnheim und Nimwegen angesehen.

Die Planungen des Hochschulstadt-Vereins sahen vor, in Dinslaken die Möglichkeiten zu einem dualen und zum berufsbegleitenden Studium zu schaffen. Dafür sollte ein Institut gegründet werden, das seinen Sitz auf dem ehemaligen Zechengelände in Lohberg haben sollte. "Das würde zum Standort Lohberg passen", sagte gestern Bernd Lohse von der RAG Montan Immobilien, der das alte Zechengelände gehört.

(hsd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort