Dinslaken Hellmich kauft Hertie

Dinslaken · Der Dinslakener Unternehmer Walter Hellmich hat für den Immobiliendeal mit dem englischen Hertie-Eigentümer seine Schmerzgrenze überschritten. Läuft jetzt alles glatt, steht das neue Einkaufszentrum im Frühjahr 2014.

 Zufriedener Blick: Walter Hellmich gestern vor dem frisch gekauften Hertie-Gebäude. Das ehemalige Kaufhaus soll nach seinen Vorstellungen im Frühjahr 2012 abgerissen werden.

Zufriedener Blick: Walter Hellmich gestern vor dem frisch gekauften Hertie-Gebäude. Das ehemalige Kaufhaus soll nach seinen Vorstellungen im Frühjahr 2012 abgerissen werden.

Foto: Martin büttner

Zweieinhalb Jahre nach seinem ersten Kaufangebot und etlichen Rückschlägen hat der Dinslakener Unternehmer Walter Hellmich nun den Zuschlag für das Dinslakener Hertie-Haus erhalten.

Der Kaufvertrag wurde am Freitag unterzeichnet, teilte die Hellmich-Gruppe am Montag mit. Über den Kaufpreis haben alle Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Nach Redaktions-Informationen hat Hellmich einen Eurobetrag im hohen einstelligen Millionenbereich hingeblättert.

Weg für "Neutorgalerie" frei

Mit dem Immobiliendeal ist der Weg zum neuen Einkaufszentrum "Neutorgalerie", das auf Hans-Böckler-Platz und Hertie-Grundstück entstehen soll, praktisch frei. "Das war eine harte Nuss. Ich bin froh, dass das Geschäft endlich abgeschlossen ist. Das ist für die Entwicklung der Stadt ganz wichtig", sagte Walter Hellmich der RP und setzte hinzu: "Dinslaken schreit danach, mit einem guten Branchenmix bestückt zu werden."

Letzte Hürde aus Sicht des Unternehmers: Der Rat befasst sich in seiner Sitzung am 27. September mit dem Bau des Shopping-Centers. Wenn die Politiker mehrheitlich das Baurecht einräumen, können die Bagger rollen.

Läuft alles wie gewünscht, wird Walter Hellmich zufolge das Hertie-Haus im Frühjahr 2012 innerhalb von vier bis sechs Wochen abgerissen. Danach beginnen umgehend die Arbeiten an der "Neutorgalerie", die auf Hertie-Fläche und Böckler-Platz aus einem Guss hochgezogen wird. Hellmich rechnet mit einer Bauzeit von anderthalb bis zwei Jahren.

Wie der Firmenchef weiter berichtete, sei das Hertie-Geschäft nur zustande gekommen, weil er seine finanzielle Schmerzgrenze weit überschritten habe. Der englische Eigentümer Dawnay Day habe erheblich weniger Zugeständnisse machen müssen. "Für keine andere Stadt wäre ich so weit gegangen", betonte der Dinslakener.

Der städtische Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz ist über den Hellmich-Erfolg sehr zufrieden. "Mir fällt ein Stein vom Herzen. Das ist im Hinblick auf die innerstädtische Entwicklung eine sehr gute Nachricht", sagte er. Zweiter Grund zur Freude: Die rückständige Gewerbesteuer für Hertie ist jetzt doch noch aufs städtische Konto geflossen, laut Palotz rund 150 000 Euro.

Für die Ratssitzung Ende September erwartet der Dezernent keine politischen Probleme für Hellmich. Während der Offenlegung des Bebauungsplans, die noch bis zum 8. September andauert, seien von Bürgern, Verbänden und anderen Interessenvertretern bisher auch keine schwerwiegenden Bedenken laut geworden.

Für die bisherigen Planungsfortschritte bedankte sich Hellmich in seiner Pressemitteilung bereits bei Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, Dezernent Dr. Thomas Palotz, allen weiteren in der Stadtverwaltung Beteiligten und dem Stadtrat.

(RP)
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