Dinslaken-Hiesfeld Heimspiel für Butterfahrer

Dinslaken-Hiesfeld · Alle Mann an Deck, alle Mann gut drauf: "Butterfahrt 5" sind wieder mit ihrem musikalischen Comedydampfer unterwegs. Der Förderverein der Hockeyjugend des TV Jahn Hiesfeld bot den fünf schrägen Vögeln einen Ankerplatz im Gustav-Heinemann-Schulzentrum. Das Publikum tobte.

Wenn Musik auf Comedy trifft, ist eines sicher: Das Publikum wird eine Menge Spaß haben. So verwunderte es nicht, dass die Besucher in der Aula am Gustav-Heinemann-Schulzentrum außer Rand und Band waren. "Butterfahrt 5" hatte auf Einladung des Fördervereins der Hockeyjugend des TV Jahn Hiesfeld das zweite "Heimspiel" in Dinslaken. In gut zwei Stunden nahmen die fünf Musiker das Publikum mit auf eine wilde Kaperfahrt durch die Musikgeschichte. Gnadenlos wurde entfremdet, umgedichtet, neu komponiert, und nicht selten das Publikum richtig gefordert.

20 Zentimeter Sinatra

Da gab es Elvis' "Love me tender" auf der konzertanten E-Gitarre, wo Gitarrist Marcus auf Konzertschemel und Fußbänkchen bestand. Da wurde Sinatras "My Way" mit dem Partyhit "20 Zentimeter" verwurstelt und aus dem "Wind of change"-Hit der Scorpions wurde ein spanisches Klagelied inklusive Tanzeinlage. Dabei lebte der Auftritt des Quartetts nicht allein von den musikalischen Extravaganzen. Beinahe schien es, als wären die fünf mindestens genauso gute Schauspieler.

Da wurde mit minimalistischen Verkleidungen maximaler Effekt erzielt. Wenn bei Cyndi Laupers "Girls just wanna have fun" Mutter und Vater der Sängerin auftreten und sie voller Wehmut den Refrain vorträgt, macht das doppelt Spaß. Da gab es auch keine Tabus. Da wurde aus den heftigen Klängen von Rammsteins "Engel" ein Martinslied, Van Halens "Jump" zu einem zackigen Blasmusikstück, und schließlich enthüllen die Butterfahrer endlich, was viele schon immer wussten. Bei "Ohne dich" von der Münchner Freiheit handelt es sich eher um den guten Ratschlag eines Therapeuten.

Nicht nur, dass die bekannten Songs in neuem Licht erscheinen, mitunter nutzen die Musiker auch ungewöhnliche Instrumente. Geradezu virtuos entwickelte sich "The winner takes it all" als Xylofon-Quartett, begleitet von der wandelbaren Stimme von Philipp. Doch entwickelte sich dann schnell ein Sound, der an eine Spieluhr erinnerte, und so trudelte der Song dann auch aus.

Boygroup

Viel Applaus gab es nach dem Konzert für das Quintett, und wie immer, wollte das Publikum mehr und bekam es auch. Eigentlich waren Butterfahrt 5 nämlich mal als Boygroup unterwegs, gestanden die Fünf. Auf die alten Zeiten ließen sie noch einmal "Upside down" erklingen, natürlich mit perfekt choreografierter Tanzeinlage. Mit viel Jubel und sogar ein wenig Gekreische ging ein abwechslungsreicher und absolut unterhaltsamer Abend im GHZ zu Ende.

(RP)
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