Hünxe Heimatmuseum besteht 20 Jahre

Hünxe · Seit zwei Jahrzehnten beherbergt die frühere Bergschule das Heimatmuseum der Gemeinde Hünxe. Grund genug, einen Blick in die Geschichte zu werfen und eine Sonderausstellung über Puppenhäuser zu eröffnen.

 Die Puppenstuben von Hans-Peter Plenter entstehen in präziser Detailarbeit.

Die Puppenstuben von Hans-Peter Plenter entstehen in präziser Detailarbeit.

Foto: Büttner, Martin

Strahlender Sonnenschein, kühlender Schatten der umliegenden Bäume und ein historisches Gemäuer — mehr brauchte es nicht. Mit einem gesungenen Ständchen eines Septetts des Frauenchors Hünxe unter der Leitung von Hans Dieter Rohde war der Tag der offenen Türe rund um das Hünxer Heimatmuseum eröffnet. Heinz Rühl, Vorsitzender des Heimatvereins Hünxe, begrüßte die zahlreichen Besucher und umriss mit kurzen Worten die Geschichte des Hauses.

 Heinrich Rühl (rechts), Vorsitzender des Heimatverein Hünxe, erläuterte den Gästen an der Schautafel Details aus der 20-jährigen Geschichte des Museum der Gemeinde.

Heinrich Rühl (rechts), Vorsitzender des Heimatverein Hünxe, erläuterte den Gästen an der Schautafel Details aus der 20-jährigen Geschichte des Museum der Gemeinde.

Foto: Martin Büttner

Im Jahre 1900 hatte die "Bergschule" ihre Arbeit aufgenommen. Nötig geworden war die kleine Schule, weil die Dorfkirche zu klein geworden war. Bis 1949 wurden dort Kinder unterrichtet. Spätestens seit 1954 verfiel das alte Schulhaus nach und nach. 1988 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt, und auf Bestreben des Heimatvereins kam in Hünxe die Idee zu einer musealen Nutzung auf. "Damals waren die Stadtsäckel noch etwas besser gefüllt", erklärte Anne Lippold, stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins.

So wurde das Gebäude renoviert und die Schulstube eingerichtet. Seit dem ersten Tag, dem 13. Juni 1992, wächst die Zahl der Exponate. "Wir haben bisher jede Menge geerbt", so Lippold weiter, "Alles, was Kinder und Enkel beispielsweise beim Tod ihrer Eltern und Großeltern auf Dachböden und in Speichern finden, landet dann schon mal bei uns." Rühl umriss die Bedeutung des Museums, zeigt es doch nicht nur vergangene Lebenswelten und -arten auf, beispielsweise landwirtschaftliches und handwerkliches Leben, sondern dort werden auch Fossilienfunde und Exponate zur heimischen Fauna ausgestellt.

Zum 20. Geburtstag des Museums eröffnete Rühl eine Sonderausstellung. Für Hans-Peter Plenter gilt: Geht nicht, gibt's nicht. So verschieden sind die nun bis Oktober ausgestellten Puppenhäuser. Wobei der Begriff Puppenhaus durchaus missverständlich ist. Eigentlich handelt es sich bei den Miniaturwelten um wahre Kunstwerke. Besonders beeindruckend sind die Themen-Puppenhäuser aus dem riesigen Fundus des Dinslakener Hobbykünstlers. So gibt es ein wunderbares Loriot-Zimmer, eine Puppenstube rund um die Geschichten von Struwelpeter oder Homers Geschichte von Odysseus. Nicht weniger detailliert sind die Darstellungen von verschiedenen Geschäften, vom Schlachter über den Kolonialwaren-Laden bis hin zur Bäckerei im Stile Hundertwassers. Da bedarf es für jedes einzelne Kleinod eine gewisse Zeit, um jedes Detail zu entdecken. Und nicht selten kamen bei den Besuchern Erinnerungen auf. Wie bei Hünxes Bürgermeister Hermann Hansen, der sich beim Anblick der Isetta vor der von Plenter nachgebauten Tankstelle erinnerte, wie er vor vielen Jahren mit zehn Personen in der kleinen "Knutschkugel" unterwegs gewesen ist.

(mati)
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