Voerde Haus Voerde: Chef Josef Plank hört auf

Voerde · Das Ende einer Ära: Der österreichische Pächter des Restaurants im historischen Wasserschloss an der Allee hört im August nach 40 Jahren auf. Die Stadt will noch vorher einen neuen Betreiber vorstellen.

 Das traditionsreiche Wasserschloss an der Allee: ein historisches Kleinod und die "gute Stube" der Stadt Voerde.

Das traditionsreiche Wasserschloss an der Allee: ein historisches Kleinod und die "gute Stube" der Stadt Voerde.

Foto: Martin büttner

Josef Plank verlässt Haus Voerde und gibt seinen dortigen Gastronomiebetrieb auf. Ende August wird das Restaurant im Wasserschloss dann geschlossen, wie Bürgermeister Leonhard Spitzer am Freitag auf Anfrage erklärte. Die Kommune, in deren Besitz sich das historische Gebäude befindet, verhandelt bereits seit längerem mit möglichen Nachfolgern. Demnächst soll der neue Pächter, unter dessen Regie das Restaurant dann neu eröffnet wird, vorgestellt werden, wie das Voerder Stadtoberhaupt sagte. Der 66-jährige Josef Plank selbst wollte sich am Freitag nicht äußern.

 Josef Plank präsentiert in seiner Kochuniform ein Fischgericht. Ende August schließt das Restaurant vorübergehend und wird dann renoviert.

Josef Plank präsentiert in seiner Kochuniform ein Fischgericht. Ende August schließt das Restaurant vorübergehend und wird dann renoviert.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Nach den bisherigen Planungen ist vorgesehen, das Restaurant nach der Schließung zu renovieren und notwendige Umbauarbeiten vorzunehmen. Der zweite Flucht- und Rettungsweg soll vervollkommnet werden, auch sind Arbeiten an der Heizungsanlage erforderlich.

Seit nunmehr vier Jahrzehnten ist Josef Plank, gebürtiger Österreicher, der Pächter von Haus Voerde. Er übernahm es 1973 zusammen mit seiner Frau Ingrid nach achtjähriger Berufspraxis. Zuvor hatte der damals 26-jährige Küchenmeister in Gastronomiebetrieben in seinem Heimatland Österreich, der Schweiz und in Deutschland gearbeitet, unter anderem in der Duisburger Mercatorhalle.

Erst im September des vergangenen Jahres hatte die Stadt Voerde einen neuen Pachtvertrag mit Josef Plank abgeschlossen. Die Laufzeit wurde auf fünf Jahre festgelegt. Während dieser Zeit, so Leonhard Spitzer, sollte geregelt werden, wer Nachfolger von Josef Plank wird. Dieser bestehende Vertrag wird nun einvernehmlich geändert, um den Weg für den neuen Pächter frei zu machen. "Wir sind nicht im Streit mit Josef Plank", erklärte Bürgermeister Leonhard Spitzer.

Das Wasserschloss Haus Voerde, das neben dem Restaurant auch das Standesamt der Kommune beherbergt, gilt als ein historisches Kleinod. Die Burg wurde vor 1200 gebaut, die Errichtung des Turmes fällt in das Jahr 1668. 1950 schenkte der damalige Kreis Dinslaken das Schloss der Kommune, als aus dem Amt Voerde die Gemeinde Voerde wurde. Das Bauwerk mit seiner idyllischen Lage, umgeben von einem Teich und dem Park, ist für die Stadt die "gute Stube"und ein kultureller Veranstaltungsort. So wird der große Festsaal nicht nur für Feiern, sondern auch für Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen sowie für Events, wie aktuell das Krimidinner, genutzt.

(RP/ac)
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