Dinslaken Harmonie auch in der Architektur

Dinslaken · Architekten, Bauherrn und Hausbesitzer öffneten am Samstag in Nordrhein-Westfalen ihre Haustüren. Sie wollten Besuchern Einblicke in besondere architektonische Bauwerke ermöglichen. Das galt auch für ein Paassivhaus am Waldheideweg in Bucholtwelmen, ein Bestattungshaus an der Bahnhofstraße in Voerde und die Freie Waldorfschule in Eppinghoven.

Denn das Konzept des Architekten Frank-Rüdiger Hildebrand, zur Zeit Professor für Architektur und Stadtplanung an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft, ist ebenso ganzheitlich gedacht wie das pädagogische Konzept der Waldorfschule. Bei den Besichtigungsrundgängen durch das Schulgebäude in Eppinghoven erfuhren Interessierte von Lehrerin Ute Krämer Details über die Überlegungen des Architekten.

Ideen umgesetzt

Der gesamte Schultrakt, dessen erstes Gebäude 1995 in Betrieb genommen wurde, zeichnet sich durch mehrere maßgebliche Ideen aus. Die Vermeidung von Rechtecken und Fluren sind nur zwei Ansätze. So reihen sich in der Schule nicht die Klassen hintereinander wie in gewöhnlichen Schulen. Vielmehr gibt es Zentren, meist oval gehaltene Eingangsbereiche, von denen die Klassenräume abzweigen. Im Treppenhaus geht man nicht Etage für Etage hinauf, sondern nahezu auf jeder Halb-Etage schließen sich neue Zentren und weitere Klassenräume an.

Kreis an der Decke

Selbst zur Gestaltung der Decken der einzelnen Klassenräume hat sich der Architekt Gedanken gemacht. So symbolisiert der große Kreis an der Decke der ersten Klasse die relative Harmonie der Kindheit, die sich dann bis zur zwölften Klasse nahezu zu einem Rechteck entwickelt. Hinzu kommt, dass jede Klasse in einer eigenen Farbe gestaltet ist, wobei darauf geachtet wurde, welche Wirkung die Farbe auf die Schüler hat.

Neben den klassischen Schulfächern haben Werken, Handarbeit, Eurhythmie und Musik einen hohen Stellenwert an der Waldorfschule, so dass es in der Schule eine eigene Tischler- und Schreinerei, mehrere Musik- und Eurythmieräume und sogar eine Schmiede gibt. Eine integrierte Bühne macht aus der Turnhalle einen Vorstellungsraum.

Und während die Eltern am vergangenen Arbeitssamstag die Grünanlagen in Ordnung brachten, blieb den Besuchern jede Menge Zeit, auf eigenen Wegen das Gebäude zu entdecken.

(RP)
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