Dinslaken Gymnasien in Wesel fürchten um ihre Zukunft

Dinslaken · Die Gedankenspiele der Weseler Politik zur Gründung einer zweiten Gesamtschule sorgen in der Schullandschaft für Bewegung. Karen Schneider, Leiterin des bilingualen Konrad-Duden-Gymnasiums (KDG), bangt um die Zukunft der beiden Gymnasien.

Die zweite Gesamtschule könnte gegründet werden, damit künftig kein Kind mehr mit einer Hauptschulempfehlung von der achtzügigen Gesamtschule abgelehnt werden muss. Schulleiterin Karen Schneider aber sagt: "In Wesel gibt es nicht genügend Kinder mit gymnasialer Eignung für eine zweite Gesamtschule." Von den 225 Viertklässlern mit gymnasialer beziehungsweise eingeschränkter gymnasialer Eignung würden ab August 88 Prozent eines der beiden Gymnasien besuchen. Eine zweite Gesamtschule hätte aus Sicht von Schneider zur Folge, dass entweder das Konrad-Duden- und das Andreas-Vesalius-Gymnasium (beide sind in aller Regel vier- oder fünfzügig) gedeckelt würden, also zusammen auf sechs oder sieben Züge schrumpfen, oder dass eine der beiden Schulen auslaufen müsste. Und genau das dürfe unter keinen Umständen passieren. Diese Meinung vertreten auch Karen Schneiders Stellvertreter Kolja Pilarek und die Schulpflegschaftsvorsitzende Ulrike Freund.

Freund und das KDG-Führungsteam zeigen sich überzeugt, dass Eltern von Kindern mit einer gymnasialen Eignung die Konsequenz ziehen und zu den Gymnasien nach Friedrichsfeld, Rees, Bocholt oder Rheinberg abwandern würden. "Ob Schließung oder Begrenzung der Zügigkeit: Beide Varianten werden die Qualität und Vielfalt der Weseler Gymnasien deutlich einschränken", betont Pilarek.

(kwn)
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