Dinslaken/Wesel/Moers Vergewaltigung: Angeklagte aus Dinslaken und Wesel

Dinslaken/Wesel/Moers · Um Gewalt gegen Frauen geht es in einem Prozess, der am 15. November vor der auswärtigen Strafkammer des Landgerichts Kleve beginnt. Auf der Anklagebank sitzen fünf junge Männer im Alter zwischen 24 und 29 Jahren.

 Hier findet der Prozessauftakt statt.

Hier findet der Prozessauftakt statt.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Zwei der Beschuldigten kommen aus Moers, zwei aus Wesel und Dinslaken, ein Angeklagter ist Krefelder. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftliche Vergewaltigung und sexuelle Nötigung vor. Die Männer sollen Anfang es Jahres in Krefeld zwei junge Frauen betäubt, nacheinander vergewaltigt und die Übergriffe mit Handys gefilmt haben. Hinter den Taten steckte offenbar eine perfide Masche.

Seit Mitte 2018 sollen die Angeklagten gezielt Frauen in einer Diskothek in der Düsseldorfer Altstadt angesprochen haben, um sich an ihnen zu vergehen. Ihren potenziellen Opfern stellten sich die Männer als „Jamal“, „Sammy“, „Momo“, „Memo“ oder „Bilal“ vor. Die Namen waren frei erfunden. Zweimal ging der Plan aus Sicht der Truppe auf: zum ersten Mal am 15. Februar. An diesem Tag sollen sich drei der Beschuldigten an einer Frau in der Wohnung des Krefelders stundenlang vergangen haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter ihrem Opfer vorher K.o.-Tropfen verabreichten.

Das Betäubungsmittel ist auch als Vergewaltigungsdroge bekannt. Nach der Tat konnte sich die Frau jedenfalls an nichts mehr erinnern. Sie ging auch nicht zur Polizei.

Tat Nummer zwei ereignete sich laut Anklage am 20. März. Damals sollen vier der Männer eine 21 Jahre alte Frau aus Duisburg vergewaltigt haben. Zwar zeigte auch dieses Opfer die Täter nicht an – jemand aus ihrem Umfeld verständigte aber die Polizei. Nach einer Foto-Fahndung kamen drei der fünf Tatverdächtigen Anfang April in Untersuchungshaft. Zwei der Beschuldigten sollen Anfang März zudem zwei Minderjährige angesprochen haben. In diesem Fall scheiterte eine Vergewaltigung wohl, weil die K.o.-Tropfen eines der Mädchen bewusstlos machten. Beide Mädchen sollen da schon in der Krefelder Wohnung gewesen sein. Das zweite Mädchen soll dort freiwillig Sex mit zwei Beschuldigten gehabt haben.

Weil die auswärtige Kammer des Landgerichts Kleve mit einem großen Medien- und Zuschauerinteresse rechnet, findet der Prozess in größeren Gerichtsgebäuden in der Nachbarschaft statt. Start ist am Freitag, 15. November, 10 Uhr, im Amtsgericht Neuss, Saal 130. Fortsetzungstermine sind nach heutigem Stand am 21., 22. und 27. November (Kleve), am 29. November (Neuss), am 2. Dezember (Duisburg, Saal 201), am 3. und 6. Dezember (Neuss), am 9. Dezember (Duisburg), am 11. und 13. Dezember (Kleve), am 17. Dezember (Neuss), am 18. Dezember (Kleve) und 20. Dezember (Neuss) jeweils für 10 Uhr angesetzt.

(juha)
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