Dinslaken Gruen-Weisse feiern 55-jähriges Bestehen

Dinslaken · Jubiläumsveranstaltung der Walsumer Karnevalsgesellschaft mit Komiker Bernd Stelter und der Kölsch-Rockband Brings in der Stadthalle. Ausstellung erinnert an die Vereinsgründung.

 Das amtierende Prinzenpaar Thomas I. Klappach und Anja I. Granderath freut sich zusammen mit seinem Thron auf das schöne Ereignis.

Das amtierende Prinzenpaar Thomas I. Klappach und Anja I. Granderath freut sich zusammen mit seinem Thron auf das schöne Ereignis.

Foto: AXEL WOLFF

Große Ereignisse werfen in Walsum ihre Schatten voraus, denn die Karnevalsgesellschaft Gruen-Weiss Walsum feiert ihr 55-jähriges Vereinsjubiläum. Den Organisatoren um Sitzungspräsident Elmar Klein ist es gelungen, zwei karnevalistische Schwergewichte zum Konzert nach Walsum zu locken. Am Sonntag, 17. Juni, wird die Stadthalle in Walsum bei den Auftritten von Bernd Stelter und der Kultband Brings Kopf stehen. Der Vorverkauf für die Veranstaltung, die am Nachmittag um 16 Uhr beginnt, lief vereinsintern hervorragend, so dass nur noch wenige Restkarten in der Vorverkaufsstelle bei Optik Hoppe in Walsum verfügbar sind.

Vor dem Bühnenprogramm wird der Verein ausreichend gewürdigt. Mehrere Gastredner, darunter Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, wollen in ihren Beiträgen die Gesellschaft und auch die Vereinsgeschichte hochleben lassen. Im Gegenzug wollen die Karnevalisten ihrem Gründungsmitglied und ersten Sitzungspräsidenten Klaus Schmitt eine besondere Ehrung zuteilwerden lassen. Gegen 17 Uhr erobert Komiker Bernd Stelter die Halle und massiert mehr als eine Stunde lang das Zwerchfell seiner Zuhörer. Nach einem technisch bedingten Umbau gehört die Bühne dann den Kölsch-Rockern Brings. Die Band hat alle Hits im Gepäck und wird es bis in den späten Abend krachen lassen. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann bei der anschließenden Aftershowparty und auf der Tanzfläche auch die allerletzten Energiereserven verbrauchen.

Im Rahmen dieser Jubiläumsparty gibt es eine besondere Ausstellung. Seit mehr als einem Jahr haben sich das Ehepaar Ilonka und Detlef Frese, Vereinsgründer Wolfgang Rippenberg und die beiden Aktiven Franz-Josef Bienentreu und Udo Winnekendonk wöchentlich getroffen und das umfangreiche Vereinsarchiv, welches der verstorbene Vereinsgründer Wolfgang Scholz hinterlassen hat, gesichtet. Vor allem die Vereinsgründung mit ihren damaligen Mitwirkenden und alle heutigen Bühnenaktiven der Gesellschaft werden in der Ausstellung gewürdigt. Ebenfalls werden frühere Plakate, Eintrittskarten und sonstige Besonderheiten gezeigt. Die Gesellschaft wurde nach der Karnevalszeit 1963 von Jugendlichen der Schachtanlage Walsum und der Gewerkschaft IGBE in ihrem Jugendheim an der Scholte-Rahm-Straße gegründet. Ein paar Wochen vorher hatte es in diesem IGBE-Jugendheim einen von den Jugendlichen organisierten Kostümball gegeben. Diese Feier fand so großen Anklang, dass die jecke Schar spontan beschloss, eine Karnevalsgesellschaft zu gründen. Schon in der darauffolgenden Session kürten die jungen Narren ihr erstes Prinzenpaar. Seit der damaligen Proklamation von Prinz Bernd I. Zwingmann und Lieblichkeit Margret I. Niering sitzt Jahr für Jahr ein frischgebackenes Prinzenpaar auf dem gruen-weissen Thron.

Mit Prinz Jürgen II. Lehoff in der Session 1971/72 begann eine weitere Besonderheit der Vierlindener Jecken. In seinem Prinzenorden fand sich ein Glückspfennig als Hinweis auf seine berufliche Tätigkeit als Banker. Nicht lange danach legte der Vereinsvorstand fest, dass nun immer die Berufe beziehungsweise die Hobbys der Prinzenpaare im Sessionsorden und auch im jeweiligen Motto der Kampagne zu finden sein sollten. Um den Kreis zu schließen, entwickelten die Bühnengestalter daraus später noch die Gestaltung der jährlichen Festschrift und die aufwendige Hallendekoration. Dieser Vierklang wird bis heute eingehalten und ist ein Markenzeichen der Vierlindener Narren.

Dass der Verein sein Jubiläum auch im Kreis der eigenen Aktiven zu feiern weiß, wurde beim jährlichen Workshop deutlich. Diesmal führte die Reise mehr als 80 Teilnehmer nach Hamburg. Nicht nur die obligatorische Hafenrundfahrt erfreute die Ausflügler, auch Elbphilharmonie wurde besichtigt. Trotz der herausragenden Lage und architektonischen Schönheit des Konzertgebäudes waren sich alle Aktiven einig, mit der Walsumer Stadthalle über den besseren Veranstaltungsort zu verfügen. Die Karnevalisten sind mehr denn je davon überzeugt, dass nur in "Walsums guter Stube" der Funke der Begeisterung Jahr für Jahr auf das Narrenvolk überspringen kann. Spätestens bei der Jubiläumsshow soll die Richtigkeit dieser gewagten These einmal mehr unter Beweis gestellt werden.

(RP)
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