Dinslaken Großer Erfolg für Burghofbühne

Dinslaken · Mit "Wer durchs Laub geht" war die Burghofbühne Dinslaken zum NRW-Theatertreffen nach Oberhausen eingeladen. Dort feierte das Publikum die Inszenierung des Stücks von Franz Xaver Kroetz.

 Stephanie Obermaier-Staltmeier wühlt in Eingeweiden, Carsten Caniglia ziert das Sofa. In Oberhausen spielten sie "Wer durchs Laub geht" zum letzten Mal.

Stephanie Obermaier-Staltmeier wühlt in Eingeweiden, Carsten Caniglia ziert das Sofa. In Oberhausen spielten sie "Wer durchs Laub geht" zum letzten Mal.

Foto: ltb

An der Kasse des Theaters Oberhausen wartet ein halbes Dutzend Menschen auf Karten für den Malersaal, wo die Burghofbühne Dinslaken ihr Stück "Wer durchs Laub geht" spielen wird. Ausverkauft! Die letzte Hoffnung besteht darin, dass einige der reservierten Karten für den Abend nicht abgeholt werden. Burghofbühnen-Intendant Thorsten Weckherlin freut sich. "Es ist natürlich etwas Besonderes, zum Theatertreffen eingeladen zu werden. Außerdem ist es das letzte Mal, dass wir das Stück aufführen, weil Stefanie Obermaier-Staltmeier die Burghofbühne verlässt. Das Theatertreffen ist dafür ein toller Rahmen."

Die Schauspieler Stefanie Obermaier-Staltmeier und Carsten Caniglia geben in den Rollen von Martha und Otto ein tragisch-komisches Paar ab. Sie als hässliche Metzgerin mit schüchternen Blicken und in Beziehungsfragen ungeübt. Er als lautes Ekelpaket, ständig bestrebt, die Frau, die mehr verdient als er und selbstständig ist, zur Demut zu zwingen.

Den beiden Darstellern macht das Stück sichtlich Spaß, und diese Begeisterung überträgt sich auf das Publikum. Man empfindet Mitleid mit der ausgenutzten Martha, ist angewidert von Ottos Eskapaden oder belustigt von der Art und Weise, mit der die beiden miteinander umgehen. Genug Anlass zu Kichern oder lauthals zu Lachen findet das Publikum im Malersaal jedenfalls und spendet den beiden Darstellern nach dem Stück über Minuten tosenden Applaus. Thorsten Weckherlin ist von der Resonanz begeistert. "Es ist toll, dass so viele Menschen gekommen sind, um sich hier das Stück anzusehen", sagt er.

Auch für die beiden Darsteller war der Auftritt in Oberhausen etwas Besonderes. "Man wird schließlich nicht jeden Tag zum Theatertreffen eingeladen. Das war schon aufregend", sagt Stefanie Obermaier-Staltmeier. Ihr Kollege Carsten Caniglia war vor dem Gastspiel außerordentlich angespannt. "Normalerweise werde ich etwa zwei Minuten vor Beginn der Aufführung etwas nervös — dieses Mal deutlich früher", erklärt er. Beide hätten das Stück gerne noch öfter gespielt. "Es macht einfach Spaß", sagt Obermaier-Staltmeier.

Für einen der Preise, die am Sonntag von der Jury des Theatertreffens vergeben werden, kommt die Burghofbühne allerdings nicht infrage. Denn das Stück gehört zum Rahmenprogramm und läuft damit außer Konkurrenz.

(RP/rl)
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