Dinslaken Glühende Tifosi am Pizzaofen

Dinslaken · Das Team von "Mamma's Simple Food" um die Familie Tassone besteht aus fußballverliebten Italienern. Wenn die deutsche Nationalmannschaft heute Abend auf Italien trifft, fiebern alle im Restaurant mit.

 Luigi Tassone, Pietro Venticinque und Gino-Mike Tassone fiebern beim Fußball neben dem Pizzaofen mit.

Luigi Tassone, Pietro Venticinque und Gino-Mike Tassone fiebern beim Fußball neben dem Pizzaofen mit.

Foto: Lars Fröhlich

Wenn heute Abend die Nationalmannschaften von Deutschland und Italien bei der Europameisterschaft aufeinandertreffen, schlägt das Herz der Tifosi in Dinslaken an der Otto-Lilienthal-Straße im Restaurant "Mamma's Simple Food" höher. Für den Abend ist das Restaurant ausgebucht. "Wir überlegen schon, wie wir es so hinbekommen, dass auch alle von den Tischen aus einen guten Blick auf die Leinwand haben", sagt Gino-Mike Tassone, Sohn von Restaurantinhaber Fortunato Tassone mit Blick auf die Leinwand, die eine Seite des Restaurants ziert. "Wir haben auch noch einen Fernseher, damit alle etwas sehen können."

Das ganze Team des Restaurants besteht aus glühenden Fußballfans. In der Küche flitzt Luigi Tassone, der Cousin von Gino-Mike bereits mit dem Trikot des italienischen Nationalteams hin und her. Er ist, wie die ganze Familie, glühender Anhänger von Juventus Turin. Ebenso Pizzabäcker Pietro Venticinque. "Wenn die Spiele laufen, hören wir hier immer Radio, und dann kommt auch mal Jubel aus der Küche", sagt Gino-Mike Tassone. Am Samstag drückt das Team den Italienern die Daumen. Aber natürlich wird im Restaurant weitergearbeitet. "Die Jungs haben immer ein Auge auf die Leinwand. Ich weiß nicht, wie sie das machen, aber wenn ein Tor für Italien fällt, jubeln sie immer als Erste", sagt der Sohn des Restaurantbesitzers.

Er selbst ist übrigens halb Deutscher und halb Italiener. "Wenn ich die italienische Nationalmannschaft zu sehr anfeuere, gibt es Ärger mit meiner Mama", sagt er. Deshalb fährt er lieber mit seinem Vater eine Woche in den Urlaub nach Italien. Die Regie im Restaurant übernimmt sein Onkel Antonio. "Der ist sehr diszipliniert. Der achtet auch darauf, dass in der Küche trotz der Fußballbegeisterung weiter alles professionell läuft", erklärt Gino-Mike Tassone mit einem Augenzwinkern. Trotz der Rivalität auf dem Fußballplatz sind natürlich auch Deutsche zum Spiel gern gesehene Gäste.

So finden sich als Dekoration im Restaurant neben Fotos der Jubelfeier zum letzten Weltmeistertitel der Italiener aus dem Jahr 2006 auch deutsche Fahnen. "Am Ende geht es doch immer um den Sport, und da soll auch die bessere Mannschaft gewinnen", sagt Gino-Mike Tassone. Ihm selbst wäre es am liebsten, wenn am Ende Deutsche und Italiener gemeinsam ein Fußballfest feiern, ganz gleich, welche Mannschaft als Sieger den Platz verlässt. "Der Spaß am Sport sollte im Vordergrund stehen. Deswegen hoffe ich, wir sehen ein schönes Spiel, das nicht im Elfmeterschießen entschieden wird."

(RP)
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