Pläne zu einem zweiten Rummel in Dinslaken Skepsis gegenüber Bergmannskirmes

Dinslaken · Nicht gerade mit überschwänglicher Begeisterung sind die Pläne der Dinslakener Verwaltung aufgenommen worden, einen zweiten Rummel auf dem Areal der Trabrennbahn veranstalten zu wollen.

 Die Martinikirmes in Dinslaken lockt jedes Jahr tausende Besucher an, die den Bummel über den Rummel genießen. Die Stadtverwaltung hat nun Überlegungen vorgelegt, zusätzlich eine Bergmannskirmes auf dem Trabrennbahngelände zu veranstalten.

Die Martinikirmes in Dinslaken lockt jedes Jahr tausende Besucher an, die den Bummel über den Rummel genießen. Die Stadtverwaltung hat nun Überlegungen vorgelegt, zusätzlich eine Bergmannskirmes auf dem Trabrennbahngelände zu veranstalten.

Foto: Martin Büttner

Der große Wurf scheint es nicht zu sein. Die Überlegungen der Stadtverwaltung, jährlich eine Bergmannskirmes zu veranstalten, um an die Geschichte des Bergbaus in Dinslaken sowie in anderen Ruhrgebietsstätten und am Niederrhein zu erinnern, hat bei etlichen Menschen Stirnrunzeln ausgelöst. Bei den Mitgliedern des Finanzausschusses, die am Dienstag im Rathaus tagten und sich mit dieser Thematik befassten, überwog die Skepsis gegenüber diesen Plänen. Zwar gab es schon in der Sitzung Meinungsäußerungen von Ausschussmitgliedern zur geplanten Bergmannskirmes.

CDU-Fraktionsvorsitzender fand die Anregung „befremdlich“

Doch eine Diskussion fand nicht statt, da dieser Tagesordnungspunkt auf Antrag der CDU geschoben wurde, weil die christdemokratische Fraktion über den Verwaltungsvorschlag noch nicht beraten hatte.

Die Anregung, einmal im Jahr am Wochenende zu Christi Himmelfahrt ab 2019 eine Bergmannskirmes auf dem Gelände der Trabrennbahn zu veranstalten, fand CDU-Fraktionsvorsitzender Heinz Wansing "ein bisschen befremdlich", weil eine solche Veranstaltung besser auf dem früheren Zechengelände stattfinden sollte. Angesichts der veranschlagten Personalkosten von rund 50.000 Euro für einen 0,6-Stellenanteil (entspricht 83.333 Euro für eine ganze Stelle) riet Wansing jedem, sich für diesen gut dotierten Posten zu bewerben.

Nichts abgewinnen konnte Heinz Brücker von der Unabhängigen Bürgervertretung dem Verwaltungsvorschlag und kündigte bereits an, dass die UBV dagegen stimmen werde.

Auch Malte Kemmerling von der Bewegung für nachhaltige Politik (BNP) machte klar, dass er diesen Verwaltungsplänen nicht zustimmen werde. Er kritisierte, dass die neue Kirmes auf dem Trabrennbahngelände stattfinden soll, obwohl man schon jetzt wisse, dass dies Areal nur für drei Jahre zur Verfügung stehe. Und die bestens bezahlte Stelle für den Verwaltungsmitarbeiter, der künftig für die Organisation der Bergmannskirmes zuständig wäre, solle auf fünf Jahre befristet sein. Kemmerling sprach von "Ungereimtheiten und Unklarheiten". Weil dies Vorhaben ihm Bauschmerzen bereite, sprach er sich nachdrücklich dagegen aus.

Wie kann sich ein zweiter Rummel neben der Martinikirmes bewähren?

Zweifel hatte Dr. Rainer Holzborn (CDU), ob eine Bergmannskirmes neben der traditionellen Martinikirmes tatsächlich den erhofften Erfolg bringen würde, auch wenn daran gedacht sei, die Veranstaltung druch die Beteiligung von freiwilligen Gruppen aufzuwerten. Er befürchtete, dass dies nicht gutgehen könne.

Seine Bedenken brachte auch Gerd Baßfeld (Die Linke) vor. Eine Bergmannskirmes höre sich toll an, sie auf dem Trabrennbahngelände durchführen zu wollen, stieß bei ihm auf keine Gegenliebe. Dies Areal sei dafür der falsche Ort. Wenn, dann müsste die Bergmannskirmes auf dem Zechengelände stattfinden. Zudem müsste sie einen besonderen Charakter erhalten. Und den konnte Baßfeld in den Ausführungen, die die Verwaltung in ihrer Vorlage gemacht hatte, jedoch noch nicht erkennen. "Für eine Bergmannskirmes brauchen wir ein gutes Konzept und keinen Schnellschuss", stellte Baßfeld fest.

(hsd)
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