Dinslaken Geständige Schmierfinken

Dinslaken · Zu einer Geldstrafe verurteilte das Dinslakener Jugendschöffengericht zwei 21-Jährige, die im alkoholisierten Zustand die Fassade des Elternhauses einer ehemaligen Freundin mit Lackfarbe besprühten.

Auf eine teure Idee kamen zwei 21-jährige Dinslakener, als sie im September des vergangenen Jahres erst gemütlich zusammensaßen und mehrere Biere tranken. Im leicht alkoholisierten Zustand entschlossen sie sich später zu dem Elternhaus einer ehemaligen Freundin zu fahren, um es von mehreren Seiten mit Lackfarbe zu besprühen.

Nun stand das Duo wegen der gemeinschaftlichen Sachbeschädigung vor dem Dinslakener Jugendschöffengericht und erhielt eine Geldstrafe nach Erwachsenenrecht. Der verursachte Schaden beträgt 1601 Euro. Ein Angeklagter überwies die Summe bereits vor der Verhandlung an den Anwalt der Geschädigten, doch neben diesem Betrag und den Kosten des Verfahrens wartet noch die verhängte Geldbuße auf die geständigen Männer.

Kein Verteidiger

Richter Paul Buck beließ es bei einem der Beschuldigten, der ein festes Einkommen hat, bei 30 Tagessätzen zu 35 Euro, der andere, der momentan arbeitssuchend ist und an einer Maßnahme teilnimmt, muss 30 Tagessätze zu 15 Euro bezahlen. Der Staatsanwalt hatte zuvor jeweils 40 Tagessätze für das Duo gefordert, das sich von keinem Verteidiger beraten oder vertreten ließ.

Obwohl beide Täter meinten, dass die Idee aus einer Schnapslaune entstanden sei, hatte der Richter bei der Ausübung der Tat seine Bedenken. "Das sah nach einer richtigen Aktion aus, wenn man Sprühdosen dabei hat.

Und warum suchten sie sich ausgerechnet dieses Haus", fragte er die Angeklagten. Die Beschuldigten stritten zwar ab, dass die Tat geplant gewesen sei, doch einer gab zu, dass die Wahl der Hauswand nicht zufällig gewesen sei. "Ich hatte vorher Streit mit der Tochter, die auch in dem Haus wohnt. Mit der war ich mal liiert. Die Dosen habe ich zufällig im Auto dabei gehabt", meinte der Angeklagte, der angab, in seiner Freizeit zuhause oft mit den Sprühdosen künstlerische Graffitis zu malen. Daher sei es für ihn nicht ungewöhnlich, die Dosen mit sich zu führen.

(RP)
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