Voerde-Friedrichsfeld Geschichtliches aus Friedrichsfeld

Voerde-Friedrichsfeld · "Rückblicke und Jahreszahlen" – der neue Heimatkalender des Fördervereins Bürgerhaus ist erhältlich.

"Rückblicke und Jahreszahlen" — der neue Heimatkalender des Fördervereins Bürgerhaus ist erhältlich.

Unter der Federführung des Vorsitzenden Karl Göllmann ist der Heimatkalender 2014 des Fördervereins Bürgerhaus Friedrichsfeld erschienen. Die 20. Ausgabe steht unter dem Motto "Friedrichsfeld — Rückblicke und Jahreszahlen". Die abgedruckten Schwarz-Weiß-Fotos stammen aus dem Vereinsarchiv sowie von privaten Leihgebern, für die Bildbearbeitung zeichnet Wilfried Müller verantwortlich, das Layout entwarf Sabine Krüger.

2014 ist von Erinnerungen an Jahrestage dramatischer Ereignisse in der deutschen Geschichte geprägt, der neue Kalender berichtet von den Geschehnissen in Friedrichfeld. Auf dem Monatsblatt für den Januar geht es um die Geschichte des Waldfriedhofes, der bald 80 Jahre besteht. Abgedruck ist ein Foto von einem Leichenzug, wie er früher üblich war. An die schwärzesten Stunden des Ortsteils wird im Februar erinnert: die Bombardierung Friedrichsfelds am 18. und 19. Februar 1945 im Zweiten Weltkrieg. Nach den Aufzeichnungen starben damals mehr als 50 Menschen im Bombenhagel. Ein Teil des Ortskerns und Wohngebäude in Lippedorf wurde zerstört. Johann Michael Löffler gilt als der Namensgeber von Friedrichsfeld. Seiner wird auf dem März-Blatt gedacht. Abgedruckt ist dort sein Testament, das er 1811 machte. Im Januar 1923 besetzten französische und belgische Truppen das Ruhrgebiet. Es kam zum passiven Widerstand. Die Besatzer zogen ein Jahr später wieder ab, auch die belgischen Soldaten, die in Friedrichsfeld stationiert waren, wie das April-Kalenderblatt dokumentiert.

1814 war es (Kalenderblatt Mai), da wurden die Festung Wesel und ihr Umfeld von den Franzosen befreit — vor 200 Jahren ging die französische Herrschaft über Europa zu Ende. Das Friedrichfelder Babcockwerk in seiner größten Ausdehnung ist auf dem Foto für den Monat Juni zu sehen und stammt aus dem Jahre 1992.

An die Wiedergründung des Bürgerschützenvereins Friedrichsfeld im Jahre 1949 wird im Juli erinnert, fotografisch dokumentiert durch die Fahnenweihe im Park. 1914 begann der Erste Weltkrieg — diesem Datum ist das Kalenderblatt für den Monat August gewidmet, das September-Blatt verweist auf dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1939. Um den Bau des Kriegsgefangenenlagers im Jahre 1914, das bis zu 10 000 Menschen aufnehmen sollte, geht es beim Monatsblatt für Oktober. Auf die Gründung der Kaiserlichen Postagentur für den Truppenübungsplatz im Jahre 1873 wird im November erinnert. "20 Jahre Friedrichsfelder Heimatkalender" heißt es dann schließlich im Dezember.

Ob der Heimatkalender eine Zukunft hat, ist fraglich. "Nach 20 Jahren sind uns die Themen praktisch ausgegangen, wir laufen Gefahr, uns zu wiederholen", sagt der inzwischen 90-jährige Karl Göllmann. Und die Freunde des Friedrichsfelder Heimatkalenders will er nicht mit aufgewärmten Geschichten langweilen.

(RP)
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