Dinslaken Gerührt und geschüttelt
Dinslaken · Große Gefühle und enorme Energie gingen bei der "Nacht des Musicals" von der Bühne des Dinslakener Burgtheaters aus. Das Star-Ensemble sorgte einmal mehr für einen umwerfenden Abschluss des Fantastivals.
Ein furioser Abschluss mit großen Gefühlen erwartete die Besucher beim "Fantastival" im Burgtheater. Das Open-Air-Theater war voll besetzt. Wer spät kam, begnügte sich mit einem Sitzplatz auf der Umfassungsmauer. Diese bot zwar weniger Komfort, dafür aber einen tollen Blick auf die Bühne und das bunte Treiben auf den Tribünen. Zum 13. Mal stand die große "Sommernacht des Musicals" auf dem Spielplan.
Hatte der Blick in die grauen Wolken am Nachmittag noch sorgenvoll gestimmt, ließen blaue Streifen am Himmel die Besucher aufatmen. Die am Eingang nummeriert und ordentlich sortiert zurückgelassenen Regenschirme wurden nicht benötigt.
Feucht waren nur die Tränen der Rührung, die mancher Musicalfan bei seinem Lieblingssong verdrückte. Viele bekannte Lieder waren in der Show zu hören und zu erleben. Weniger bekannte Titel aus Musicals wie "Der Graf von Monte Christo", "Die Addams Family" oder "Rudolph" präsentierte die Gruppe "Backstage", die als Vorgruppe auftrat. Markus Psotta, Nadine Esser und Rosaly Oberste-Beulmann stimmten das Publikum auf einen spektakulären Abend mit vielen Überraschungen ein.
Verkaiks tolles Dinslaken-Debüt
Keine Überraschung, weil lange im Vorfeld angekündigt, war der Auftritt von Willemijn Verkaik. Die Niederländerin, die derzeit in Oberhausen im Musical "Wicked" zu sehen ist, stand zum ersten Mal im Burgtheater auf der Bühne. Mit ihr traten Ethan Freeman, Pia Douwes, Patrick Stanke und Sabrina Weckerlin ins Rampenlicht.
Serkan Kaya übernahm wieder die Moderation und ließ es sich nicht nehmen, Kostproben aus dem Musical "Hinterm Horizont" zu präsentieren, in dem er derzeit Udo Lindenberg darstellt, wie er leibt, lebt und singt. Schon der Aufzug der Musical-Stars war eine Überraschung. Angeführt von Musikern der Live-Band marschierten die Sängerinnen und Sänger quer durch den Zuschauerraum die Treppen hinunter zur Bühne.
Das erste Gänsehautgefühl stellte sich ein, als Sabrina Weckerlin den Song "Einsames Gewand" aus dem Musical "Die Päpstin" schmetterte. Ein wahres Kontrastprogramm dazu lieferte Patrick Stanke ab, der in Lady Gaga sein zweites Ich entdeckte. In Alufolie gewickelt kam der Sänger als Außerirdischer auf die Bühne und rockte zu "Pokerface" durch das ganze Theater. So bringt man sein Publikum in Wallung.
Der Wechsel aus schwungvollen Tanznummern, rockigem Sound und gefühlvollen Balladen wurde beibehalten. Mit Ovationen feierten die Zuschauer Willemijn Verkaik für ihre grandiose Darbietung von "Frei und schwerelos" aus "Wicked". Die gleiche Ehre wurde Pia Douwes für "Ich gehöre nur mir" aus "Elisabeth" zuteil.
Als Ehan Freeman zu "Looking for freedom" wie einst David Hasselhoff über die Bühne fegte, sang das Publikum laut mit. Ein Hit folgte auf den anderen. Ein Atemholen wurde durch kleine witzige Einlagen möglich. Die Stunden vergingen wie im Flug. Trotz der fortgeschrittenen Stunde konnte das Publikum nicht genug bekommen.
