Projekt in der Innenstadt von Dinslaken Investor zu geplatzten Kino-Plänen

Dinslaken · Das Berliner Unternehmen bezieht zu der Entscheidung der Dinslakener Stadtverwaltung Stellung und lässt dabei zarte Kritik anklingen.

 Das Lichtburg-Kino in Dinslaken bleibt wohl jetzt an seinem bisherigen Platz.

Das Lichtburg-Kino in Dinslaken bleibt wohl jetzt an seinem bisherigen Platz.

Foto: Zehrfeld

Nachdem das Bauprojekt für ein Hotel und ein neues, großes Kino in der Dinslakener Innenstadt geplatzt ist, äußert sich auch der Berliner Investor FFire bedauernd – und lässt, wenn auch diplomatisch zurückhaltend, zarte Kritik an der Dinslakener Stadtverwaltung anklingen. „Wir sind natürlich traurig, dass wir es nicht umsetzen können“, sagt Patricia Ullrich von FFire. „Aber es gibt Punkte, die wir nicht beeinflussen können.“ Mit der Stadt Dinslaken habe man „anfänglich auf jeden Fall einen sehr guten Umgang gehabt“, erklärt Ullrich. „Aber wir haben mit zunehmendem Projektverlauf gemerkt, dass politische Aspekte eingebracht wurden.“ Die hätten zu Verzögerungen geführt und wirtschaftliche Fragen aufgeworfen, und auf mögliche alternative Planungen habe die Stadt sich dann nicht eingelassen.

Bei FFire war man auch darüber irritiert, „dass wir in der Pressemitteilung von diesem ,Ultimatum’ gelesen haben“. Die Stadt hatte im Sommer öffentlich gemacht, dass bis zum Jahresende ein Bauantrag vorliegen müsse, sonst würde man sich von dem Projekt verabschieden. „Die Schärfe der Formulierung hat uns überrascht“, sagt Ullrich.

Andererseits, so betont sie, habe man sich auch immer wieder gut mit der Verwaltung verständigt. Letztendlich sei es doch entscheidend gewesen, dass ein Teil des eigentlich mal überplanten Geländes wegen der alten Bäume darauf nicht mehr bebaut werden durfte.

Und sofern man unbedingt am Ziel eines Hotel-Neubaus festhalten wollte, hätte auch nicht geholfen, noch mehr Geduld zu haben. Ullrichs Einschätzung nach hätte sich auch 2021 keine Finanzierung ergeben: Für zu nachhaltig hält sie die Erschütterung des Marktes durch Corona. „Ich bin sehr gespannt, was da jetzt mal hinkommen soll“, sagt sie. „Für die Familie Grießer tut es uns unfassbar leid.“

Die Familie Grießer betreibt das Lichtburg-Kino und wollte in den Neubau einziehen. Jetzt wollen die Betreiberinnen ihr altes, kleineres Kino noch einmal modernisieren. „Wir treiben das mit aller Kraft voran“, sagt Heidrun Grießer.

Spätestens im Sommer 2022 wolle man die Arbeiten erledigt haben. Aber in die fernere Zukunft blickt sie dennoch wenig optimistisch. „Auf Sicht sehe ich keine Überlebenschance für ein so kleines Kino.“ Drei Säle seien einfach zu wenig. Die Familie geht davon aus, dass sich kein neuer Betreiber findet, wenn die heutige Chefin Heike Grießer selbst einmal in den Ruhestand geht.

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