Unsere Woche Geplanter Umzug der Bücherstube war Schnapsidee

Es gibt aber auch Beispiele für gute Ideen. Mit ihrer Aktion „picobello in in 48 Stunden“ tut die Dinslakener Verwaltung etwas für die Umwelt und sorgt für mehr Sauberkeit im Stadtbild sowie in der Natur. Und die Bürger sind zufrieden.

Geplanter Umzug der Bücherstube Lohberg war Schnapsidee
Foto: RP/Phil Ninh

Es gibt gute Ideen und es gibt Schnapsideen. Der Überlegung der Dinslakener Verwaltung, die Bücherstube Lohberg aus dem Ledigenheim in das künftige Gebäude der geplanten Kindertagesstätte auf dem früheren Zechengelände umziehen zu lassen, gehört in die Kategorie der Planungen, bei denen man sich verständnislos an den Kopf fasst und fragt: „Was soll denn das nun wieder?“

Und diese Frage haben sich in Dinslaken und besonders in Lohberg wohl etliche Menschen gestellt und sich klar dagegen ausgesprochen. Auch in der Politik ist der Verwaltungsvorschlag nicht gerade auf viel Gegenliebe gestoßen. Die Kommune hat die Situation schnell richtig eingeschätzt und daraufhin einen Rückzieher gemacht. Weil der Vorschlag nicht ausreichend Anklang gefunden habe, so begründete die Verwaltung ihre neuerliche Entscheidung, werde die Idee des Umzugs der Bücherstube nicht weiter verfolgt. Sie bleibt also an ihrem Standort im Ledigenheim. Und das ist auch gut so. Befürchtungen, dass der Umzug der Bücherei auf das ehemalige Zechengelände den Lohberger Ortskern geschwächt hätte, sind nicht von der Hand zu weisen. Die Bücherstube mit ihren vielfältigen Angeboten ist am jetzigen Standort verwurzelt, wird von den Lohbergern, darunter viele Kinder, genutzt. Sie ohne zwingenden Grund umzusiedeln, würde sicherlich einen deutlichen Einbruch bei den Benutzerzahlen zur Folge haben.

Ein wirklich gute Sache ist die Aktion „picobello in 48 Stunden“, die im vergangenen Jahr gestartet wurde. Melden Bürger der Dinslakener Stadtverwaltung per Telefon oder per E-Mail eine Ablagerung von Müll auf öffentlichem Grund und Boden, so besteht die Zusage, dass diese wilde Müllkippe innerhalb von 48 Stunden beseitigt wird. Und siehe da: es funktioniert tatsächlich. Der Autor dieser Zeilen hat es ausprobiert und der Verwaltung per E-Mail wilden Sperrmüll gemeldet. Die Rückmeldung erfolgte nach kurzer Zeit, und es dauerte dann nicht lange, bis der Müll, wie von der Verwaltung zugesagt. abgeholt wurde. Wort gehalten. Danke.

In Voerde erhitzen sich die Gemüter an der Entscheidung des Wahlausschusses, den Wahlbezirk 1 „Rheindörfer“, der aus den drei Wahllokalen Gemeindehaus Götterswickerhamm, De Alde School Löhnen und der alten Schule Mehrum bestand, aufzugeben und die drei dadurch entfallenen Stimmbezirke anderen Wahlbezirken anzugliedern. Der Aufschrei betroffener Bürger ist groß, sie machen Einwände geltend, fühlen sich von der Politik nicht ernst genommen und sind frustriert. Schon ist die Rede davon, dass ein Bürgerbegehren gestartet werden sollte. Da scheint etwas schief gelaufen zu sein. Von den Bürgern kommt die Kritik, dass sie im Vorfeld nicht befragt wurden und die Politik nur nach den vorliegenden Zahlen entschieden habe. Um den Wählern aus den Rheindörfern das Erreichen der neuen Wahllokale zu erleichtern, soll bei der Europawahl ein Shuttleservice per Bus angeboten werden. Das ist ein gute Idee.

Ich wünschen Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor eine E-Mail an: heinz.schild@rheinische-post.de

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