Dinslaken Gemeinde verabschiedet Jugendleiterin Karin Wendtland
Dinslaken · Auf den Programmzetteln für den Gottesdienst zum Abschied von Karin Wendtland ist die offene Tür des Hiesfelder Gemeindehaus zu sehen. Vielleicht das prägende Bild für die Arbeit, welche die Jugendleiterin mehr als 35 Jahre in der Gemeinde leistete.
"Du hast in deiner Zeit hier Türen aufgeschlossen - für Kinder, junge Menschen, Eltern, Lehrer, aber auch für uns Pfarrer", sagte Pfarrerin Petra Schorberger-Waldhausen in ihrer Predigt zur Verabschiedung der Jugendleiterin. Das Bild der offenen Tür war allerdings gleichzeitig der Hinweis auf den kleinen Spleen der scheidenden Jugendleiterin: Ihr Schlüsselbund, an dem sich neben dem Sammelsurium aus Schlossöffnern auch eine Vielzahl von Anhängern befanden. Dass sie trotzdem ihrer Schlüssel öfter verlegte und mit mehreren Helfern suchen musste, sorgte bei ihrem Verabschiedungsgottesdienst für Gelächter.
Mit 59 Jahren geht Karin Wendtland in Altersteilzeit. "Ich habe mir das selbst so ausgesucht, und bin froh, dass die Gemeinde mir das ermöglich hat", erklärt sie. "Allerdings habe ich jetzt nicht nur ein lachendes, sondern auch ein weinendes Auge, wenn ich mich hier umschaue und sehe, wer alles gekommen ist." Nicht nur die derzeitigen Jugendmitarbeiter (kurz JuMis) sind anwesend, auch viele, die mit Karin Wendtland zu Zeltlagern und Freizeiten fuhren, entweder als Jugendleiter oder als Kinder. "Heute sitzen sie hier und haben selbst schon wieder Kinder", sagt die 59-Jährige sichtlich gerührt.
Doch nicht nur mit diesen besonderen Aktionen, auch in der alltäglichen Arbeit gestaltete die Jugendleiterin das Leben in der Gemeinde mit und öffnete vielen Jugendlichen auch Wege zur Kirche und zum Glauben. "Du hast Generationen von jungen Menschen mitgeprägt", brachte Petra Schorberger-Waldhausen es auf den Punkt. Und nicht nur in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen war Karin Wendtland engagiert. Sie arbeitete auch als Mitarbeitervertreterin im Presbyterium mit und brachte auch in der Jugendarbeit des Kirchenkreises ihre Ideen mit ein. Nach mehr als 35 Jahren als Jugendleiterin hat sie für ihre Altersteilzeit eine neue Aufgabe gefunden: Sie wird beim Besuchsdienst im Krankenhaus mitarbeiten. "Auch dort wirst du wieder Türen öffnen", sagte Pfarrerin Petra Schorberger-Waldhausen.
Nach dem Gottesdienst ging es für Karin Wendtland noch ins benachbarte Gemeindehaus, wo sie mit vielen Aktionen ihrer Schützlinge ihren Abschied weiter feierte.