Dinslaken Für ein Sozialprojekt nach Ruanda

Dinslaken · Heute wird es für Lena Garrettson ernst: Die 26 Jahre alte Dinslakenerin fliegt nach Afrika, um an einer Schule Workshops besonders für Mädchen zu leiten. Die Jugendlichen sollen Selbstbewusstsein entwickeln.

 Freut sich auf das spannende Abenteuer in Ruanda: Lena Garrettson fliegt heute für drei Monate nach Afrika und startet dort an einer Schule ein Projekt zur Stärkung von Sozialkompetenzen und Selbstbewusstsein.

Freut sich auf das spannende Abenteuer in Ruanda: Lena Garrettson fliegt heute für drei Monate nach Afrika und startet dort an einer Schule ein Projekt zur Stärkung von Sozialkompetenzen und Selbstbewusstsein.

Foto: martin büttner

Mit zwei großen Koffern macht sich Lena Garrettson heute auf den Weg zum Frankfurter Flughafen. Für die 26-Jährige geht es zwar in wärmere Gefilde, doch nicht um Urlaub zu machen, sondern um an der Schule "La Salle" in Kirenge im afrikanischen Ruanda ein Projekt über drei Monate zu starten, in dem es um die Stärkung von Sozialkompetenzen und Selbstbewusstsein geht. "Die beiden Koffer brauche ich für das ganze Arbeitsmaterial und Mitbringsel wie Luftballons oder Einwegkameras. Klamotten werde ich nur ganz wenige mitnehmen können", erzählt die Dinslakenerin vor ihrer Abreise.

Viel unterwegs war Lena Garrettson schon immer. Nach ihrem Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium, an dem sie bereits an einem Schulaustausch mit dem israelischen Partner teilnahm, machte sie ihren Bachelor in ihrem Studiengang "Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik" in Massachusetts in den USA und verbrachte danach eine Zeit im Büro von Dinslakens ehemaliger Bürgermeisterin, der Bundestagsabgeordneten Sabine Weiß in Berlin. "In Afrika war ich aber auch noch nie. Es ist ein neuer Kontinent. Ich lerne eine ganz andere Welt kennen", sagt die 26-Jährige, der die Vorfreude, aber auch ein Stück Respekt kurz vor dem Start der Tour in ein völlig unbekanntes Land anzumerken ist: "Es wird auf jeden Fall sehr spannend."

Die Schule "La Salle" liegt auf 2700 Meter Höhe im nördlichen und bergigen Teil Ruandas und wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Sie ermöglicht den 350 Kindern im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren eine Schulbildung, die sie sonst nicht bekommen könnten, da sich die Jugendlichen die übliche Schulgebühr nicht leisten können. "Die Kinder wollen aber auch nichts geschenkt bekommen, weil sie auch ihren Stolz haben. Sie kommen von weit her und sammeln auf dem Weg zur Schule Futter für die Tiere der Schule oder sie bringen sich bei unterschiedlichen Aufgaben mit ein, um etwas — sozusagen — zurückzuzahlen", erklärt Lena Gerrettson.

Für die Arbeit mit den Jugendlichen entwickelte sie Workshops zur Stärkung von Sozialkompetenzen anhand von Elementen aus den Bereichen der Ergotherapie, Theaterpädagogik und Erlebnispädagogik besonders für Mädchen, da diese oft nicht die gleiche Aufmerksamkeit bekommen und sich schwieriger durchsetzen können: "In den Klassen sind unter den 20 bis 30 Kindern meist nur zwei bis fünf Mädchen. Warum das so ist, weiß ich auch noch nicht. Die Elemente waren in meinem Studium zwar nie Schwerpunkte, aber bisher hatte ich mit allen in meinem Leben schon Berührungspunkte." Neben der Arbeit mit den Mädchen werden auch Workshops mit gemischten Gruppen stattfinden, damit Jungen und Mädchen lernen, sich gegenseitig wertzuschätzen und zu respektieren.

(gaa)
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