Dinslaken Fröhliches Helau an der Wölle Pomp

Dinslaken · Im Saal des Weinlokals "Zur Alten Apotheke" trafen sich die Mitglieder der letzten zum Rosenmontag in jecker Weise aktiven Nachbarschaft in der Dinslakener Altstadt. Eine gemütliche Runde auf der Suche nach neuen Mitgliedern.

 Rund um die Wölle Pomp: die nach ihr benannte Nachbarschaft mit dem Heimatsvereinsvorsitzenden Ronny Schneider, Pumpenmarie Vivien Dorbandt und Rentmeister Siegfried Marnitz (im Vordergrund von rechts).

Rund um die Wölle Pomp: die nach ihr benannte Nachbarschaft mit dem Heimatsvereinsvorsitzenden Ronny Schneider, Pumpenmarie Vivien Dorbandt und Rentmeister Siegfried Marnitz (im Vordergrund von rechts).

Foto: Martin Büttner

Früher war Ronny Schneider, der Vorsitzenden des Dinslakener Heimatvereins, am Rosenmontag noch von einer Gaststätte in die nächste unterwegs, um alle Nachbarschaften in der Altstadt zu besuchen. Mittlerweile steht nur noch ein Termin am Rosenmontag an, die Feier der Nachbarschaft an der "Wölle Pomp".

Verwundert ist Ronny Schneider darüber nicht. "Die Nachbarschaft hier war schon immer die größte und aktivste und hat es auch immer verstanden, die jüngeren Menschen in ihre Aktivitäten mit einzubringen", sagt der Vorsitzende des Heimatvereins.

Und tatsächlich gibt es immer mal wieder ein neues Mitglied in der Nachbarschaft. "Bisher haben wir unseren Mitgliederstand immer noch halten können", sagt der neue Rentmeister Siegfried Marnitz, der anlässlich der Feier die Amtsgeschäfte von Bruni Holtbrügge übernahm. "Aber natürlich versuchen wir auch Werbung zu machen und Menschen, die neu in die Altstadt ziehen, anzusprechen.

Einige kommen aber auch von selbst und suchen nach Kontakt", berichtet der 73-Jährige. Und so finden sich im Saal des Weinlokals "Zur Alten Apotheke" noch genug Nachbarn, um am Rosenmontag zu feiern, mit Ronny Schneider jecke Stimmungslieder zu singen und sich vom ehemaligen Ehrenrentmeister Klaus Lasse ein paar Witze und Anekdoten erzählen zu lassen.

Die Nachbarn sind kostümiert und haben teilweise auch Büttenreden geschrieben. Es ist ein jecker, gemütlicher Vormittag. Wie es bei den Dinslakener Nachbarschaften allerdings weitergeht, steht in den Sternen. "Ich mache mir um die Wölle-Pomp-Nachbarschaft keine Sorgen, aber bei den anderen sieht es etwas anders aus", sagt Ronny Schneider. Die Holzmarkt-Nachbarschaft und die Nachbarschaft vom Eppinghovener Tor feiern am Rosenmontag schon seit einigen Jahren nicht mehr. "Es gibt sie noch und sie treffen sich auch noch und halten Kontakt", sagt Ronny Schneider.

Er hat noch Hoffnung, dass die beiden Nachbarschaften neue Mitglieder gewinnen und dann auch wieder zum traditionellen Karnevalstermin feiern können. "Ich denke, dazu braucht es allerdings einige strukturelle Änderungen", sagt der Vorsitzende des Heimatvereins. Denn auch wenn das Wasser mittlerweile nicht mehr über Pumpen gefördert werden muss, sondern aus dem Wasserhahn kommt, ist eine gute Nachbarschaft durchaus eine positive Sache, meint Ronny Schneider.

"Der Nachbarschafts-Gedanke ist auch in der heutigen Zeit nicht überflüssig", sagt der Vorsitzende des Heimatvereins. "Auch heute ist es für Menschen noch wichtig, Freude und Leid zu teilen und miteinander gut auszukommen", erklärt er.

(fla)
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