Mit dem Flieger nach Hause Friedensdorf-Kinder zurück in ihrer Heimat

Dinslaken · Die humanitäre Einrichtung, die sich um kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten kümmert, konnte seit März wegen Corona keinen regulären Hilfseinsatz mehr durchführen.

 Eine Gruppe afghanischer Mädchen.

Eine Gruppe afghanischer Mädchen.

Foto: Friedensdorf International

„Wann fliege ich nach Hause?“ Diesen Satz hörten Friedensdorf-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Wochen nahezu täglich. Heimweh spielt aktuell eine besonders große Rolle im Friedensdorf, und auch jedes Mal, wenn ein Flugzeug am Himmel zu sehen ist, folgt schnell die Frage nach der Heimreise. Seit März konnten wegen der Corona-Pandemie keine regulären Hilfseinsätze stattfinden und somit die genesenen Kinder nicht zu ihren Familien zurückkehren. Am Mittwoch war es endlich soweit und 56 Mädchen und Jungen aus Afghanistan traten ihre Heimkehr an.

Sie waren mit Friedensdorf International nach Deutschland gekommen, weil eine Behandlung ihrer schweren Erkrankungen sowie Verletzungen in ihrem Heimatland nicht möglich war. Ein Großteil der Kinder litt an schweren Knochenentzündungen – nun haben sie die Chance auf eine gesunde Zukunft und sind mit großer Wiedersehensfreude von ihren Familien in Kabul empfangen worden. Anders als bei den „normalen“ Hilfseinsätzen, konnten im Gegenzug jedoch keine neuen Patienten mit nach Deutschland genommen werden. „Für uns ist diese Situation unerträglich und für die Kinder, die weiterhin auf eine Behandlung warten müssen, dramatisch“, sagte Friedensdorf-Leiter Kevin Dahlbruch. Im Rahmen des Charterfluges konnten Hilfsgüter und Medikamente für ehemalige Friedensdorf-Patienten an die Partnerorganisation, den Afghanischen Roten Halbmond, übergeben werden. In Georgien konnte bei einer Zwischenlandung der dortige Friedensdorf-Partner dringend benötigte Hilfsgüter entgegennehmen.

(RP)
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